Motorkontrollleuchte blinkt: Ursachen und was du tun kannst
Im Armaturenbrett deines Autos steckt eine Vielzahl von Warnlampen, Leuchten und Displays, die dich über alles informieren. Ein besonders wichtiges Exemplar ist die Motorkontrolleuchte – kein Wunder, immerhin ist ja auch der Motor das Herzstück deines Fahrzeugs!
Beginnt sie zu leuchten oder blinken, kriegen es die meisten Fahrer:innen mit der Angst zu tun: Was ist jetzt zu tun? Ist mein Motor hinüber? Kann ich mit dem Auto noch weiterfahren oder muss ich sofort einen Abschleppdienst anrufen? Keine Panik, wir haben die Antwort auf all diese Fragen!
Was ist die Motorkontrollleuchte und wo befindet sie sich?
Die Motorkontrolleuchte ist, wie der Name schon sagt, für den Zustand des Motors verantwortlich und leuchtet oder blinkt, wenn hier etwas nicht in Ordnung ist. Es handelt sich um eine (je nach Fahrzeug) gelbe bis orange kleine Lampe in der Form eines stilisierten Motorblocks: Ein ungefähr rechteckiger Block mit Einkerbungen und parallelen Linien an beiden Seiten, die die Zylinder darstellen sollen.
Du siehst diese Leuchte jedes Mal für einige Sekunden, wenn du die Zündung anlässt. Wie auch die anderen Warnleuchten am Auto sollte sie nach dieser kurzen Kontrollphase wieder ausgehen. Problematisch wird es, wenn die Motorkontrolleuchte anbleibt, blinkt oder im Laufe der Fahrt anspringt. In diesem Fall ist etwas mit deinem Ottomotor nicht in Ordnung.
Leider lässt sich an diesem Punkt fast unmöglich sagen, was genau das Problem ist: Es gibt hunderte möglicher Fehler und Schäden, die Lampe kann aber nur leuchten oder blinken. Da eine genaue Kommunikation also unmöglich ist, machst du dich am besten auf in eine Werkstatt. Dort wird der Fehlerspeicher deines Autos ausgelesen.
Er enthält deutlich mehr Informationen, als eine einfache Lampe vermitteln könnte! Die Fachleute in der Autowerkstatt können so schnell herausfinden, was deinem Pkw fehlt. Keine Angst, es muss sich nicht immer um einen großen und teuren Schaden, wie Probleme mit der Motorsteuerung, handeln: Die Motorkontrolleuchte kann auch wegen “Kleinigkeiten”, wie einem verschmutzten Luftfilter, angehen. Sie sind schnell und günstig repariert.
Fährt dein Auto noch ohne Probleme, kannst du dich selbst in die Werkstatt begeben. Stellst du jedoch ungewöhnliche Geräusche, Rumpeln oder eine ungleichmäßige/fehlende Motorleistung fest, solltest du dein Fahrzeug lieber stehen lassen und einen Pannendienst oder deine Werkstatt kontaktieren.
Gut zu wissen: Um die richtigen Ersatzteile zu finden, musst du Fahrzeug und Motor eindeutig identifizieren. Das funktioniert über den Motorkennbuchstaben – wir erklären, was das ist!
Mit unserer Reparaturkostenversicherung musst du dir keine Sorgen mehr machen, wenn die Motorkontrollleuchte aufleuchtet – wir übernehmen die Kosten für notwendige Reparaturen und halten dein Fahrzeug in Schuss.
On-Board-Diagnose
Woher weiß dein Auto überhaupt, dass etwas nicht in Ordnung ist und die Motorkontrolleuchte angehen soll? Durch ein Autodiagnose, oder On-Board-Diagnose, System! Dieses nutzt verschiedene Sensoren, um Probleme mit dem Abgas, der elektrischen Steuerung und mehr zu erfassen.
Es lässt dann die Warnlampe angehen (oder wieder ausgehen, wenn sich das Problem von selbst erledigt hat) und speichert genauere Informationen im integrierten Fehlerspeicher. Für einfachen Zugriff auf diese Daten kannst du eine Werkstatt aufsuchen. Hier hat man entsprechende Geräte, die eine Verbindung herstellen können.
Der Zugriff ist grundsätzlich auch zu Hause möglich. Passende Verbindungsstecker und Systeme sind oft recht günstig zu haben. Mit entsprechendem handwerklichen Geschick kannst du viele Probleme sogar selbstständig beheben. Das Problem: Die Fehlerinformationen sind meist sehr vage gehalten. Sie richtig zu interpretieren, ist keine leichte Aufgabe.
Die On-Board-Diagnosemodule sind seit dem Jahr 2000 Vorschrift für Benzinmotoren, seit 2003 auch für Dieselfahrzeuge. Bei Oldtimern suchst du sie also vergeblich – hier hilft in der Regel nur die manuelle Suche nach möglichen Fehlern.
Warum blinkt die Motorkontrollleuchte?
Eine leuchtende Motorkontrolleuchte kann auf eine Vielzahl von kleinen und großen Problemen hinddeuten. Viele von ihnen sind leicht zu reparieren oder verschwinden sogar völlig von selbst wieder. Sofern keine weiteren Symptome zu erkennen (oder hören) sind, kannst du mit leuchtender Kontrollleuchte problemlos bis in die nächste Werkstatt fahren.
Ganz anders sieht es hingegen aus, wenn die Motorkontrolleuchte aktiv blinkt! Das Blinken steht für “jetzt wird es ernst!” und du solltest damit nicht mehr weiterfahren. Stelle dein Auto an der nächstmöglichen, sicheren Stelle ab. Hier ist etwas größeres Defekt und es könnte zu ernsthaften Schäden an deinem Fahrzeug kommen! Zudem besteht ein Sicherheitsrisiko, da du die Kontrolle über deinen Pkw oder seine Systeme verlieren könntest.
In einigen Fahrzeugmodellen kann die Motorkontrolleuchte in drei verschiedenen Farben – Rot, Gelb, Grün – aufleuchten. Dabei steht grün für kleine Fehler, die deine Weiterfahrt nicht behindern. Bei Gelb sollte dein Weg schnellstmöglich in die nächste Werkstatt führen, du kannst aber meist noch weiterfahren. Bei Rot hingegen ist dringend zu empfehlen, das Fahrzeug sofort abzustellen und den Pannendienst zu rufen.
Zu den typischen, eher ungefährlichen Ursachen, zählen:
- Elektronische Störung, zum Beispiel des Motormanagements oder ABS-Systems
- Fehler beim Schaltvorgang – kann auf ein mögliches Problem des Getriebes oder Kupplung hinweisen.
- Probleme mit dem Abgasreinigungssystem. Sie können zu erhöhtem Schadstoffausstoß führen
- Kraftstoffzufuhr: durch Ursachen wie eine defekte Kraftstoffpumpe oder verstopfte Leitungen kann es hier zu Problemen kommen.
- Probleme mit der Abgasrückführung können den Kraftstoffverbrauch erhöhen oder zu Leistungsverlust führen
Schwerwiegendere Probleme (am besten direkt in die Werkstatt fahren):
- Defekter Sauerstoffsensor (Lambdasonde) kann den Kraftstoffverbrauch erhöhen
- Katalysatorschäden oder Verstopfung kann die Leistung verringern und den Schadstoffausstoß erhöhen
- Loser oder fehlender Tankdeckel lässt Kraftstoffdampf entweichen und erhöht den Schadstoffausstoß
- Verschmutzter Luftfilter kann die Motorleistung reduzieren und den Kraftstoffverbrauch erhöhen.
- Fehlzündungen
Schwere Probleme (Motorkontrolleuchte blinkt oder leuchtet rot – Fahrzeug schnellstmöglich abstellen und nicht weiterfahren):
- Motordefekt
- Überhitzung, zum Beispiel durch einen defekten Kühler oder Wasserpumpe oder einen niedrigen Kühlmittelstand.
- Öldruckverlust durch fehlerhaften Öldrucksensor, Ölpumpe oder ein Leck
- Zündungsprobleme können zu einem ungleichmäßigen Motorlauf oder Leistungsverlust führen und das Starten erschweren
- Probleme mit der Einspritzung
Was ist jetzt zu tun?
Leider lässt sich ohne technische Diagnostik kaum erkennen, warum die Motorkontrolleuchte aufleuchtet. Daher bleibt nur, auf andere Hinweise, wie etwa ungewöhnliche Geräusche oder fehlende Motorleistung, zu achten. Stellst du keine zusätzlichen Probleme fests, kannst du in der Regel weiterfahren und zum nächstbesten Termin eine Werkstatt aufsuchen.
Wenn du kein Problem damit hast, dir die Hände schmutzig zu machen, kannst du auch selbst aktiv werden: Ölstand (kontrolliere auch, ob die Öllampe leuchtet), Zustand der Zündkerzen und Zündspule, freie Kraftstoffleistungen, richtiger Sitz aller Kontakte sowie des Tankdeckels sind zuerst zu prüfen. Haben diese Maßnahmen das Problem nicht behoben, dein Fahrzeug macht komische Geräusche oder die Motorkontrolleuchte blinkt, solltest du das Auto lieber stehenlassen!
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