Mietwagenversicherung: Worauf du achten solltest!

By Julia Schäfer April 3, 2023
4 minutes

Bist du hin und wieder mit einem Mietwagen unterwegs? Dann ist Vorsicht geboten. Denn verursachst du einen Schaden oder gar einen Unfall im Ausland, musst du zur Schadensregulierung einen Selbstbehalt zahlen. Und der kann je nach Fahrzeug und Anbieter des Mietwagens locker mal die 1.000-Euro-Grenze übersteigen. In einem solchen Fall hilft dir eine Mietwagenversicherung. Was du darüber wissen solltest, welche Regeln gelten und die Antwort auf die Frage „Wer darf einen Mietwagen fahren? ”  bekommst du hier.

Vorteile: Wann und warum lohnt sich eine Mietwagenversicherung?

Willst du deine Selbstbeteiligung direkt beim Autovermieter reduzieren, kostet das in der Regel zwischen 15 und 20 Euro pro Tag – manchmal sogar noch mehr.

Mit einer Mietwagenversicherung kannst du dir das Geld sparen. Denn diese deckt den Selbstbehalt im Schadensfall ab. Zusatzplus: Mit der sogenannten Mallorca Police erhöhst du die Summe der KFZ-Haftpflichtversicherung. Im europäischen Ausland bist du dadurch so versichert wie auch in Deutschland.

Weitere Vorteile der Mietwagenversicherung:

  • Dein Leihwagen ist sowohl privat als auch geschäftlich versichert.
  • Mit einem speziellen Tarif kannst du auch eine Wohnmobilversicherung und eine Campingversicherung abschließen.
  • Der Selbstbehalt im Schadensfall wird je nach Mietvertrag bis zur vollen Höhe übernommen.
  • Je nach Police kannst du auch von einem Reifen- und Glasschutz profitieren.
  • Die Haftpflichtversicherung für Autos und Motorräder ist auch im europäischen Ausland auf deutschem Niveau.
  • Einige Policen decken zudem die Kosten für einen Rechtsstreit mit ab.

Leistungen: Bei welchem Schaden greift welche Mietwagenversicherung?

Je nach Police und Fahrzeugart deckt eine Mietwagenversicherung unterschiedliche Schäden beziehungsweise Risiken ab.

1.Die Mietwagen-Haftpflichtversicherung

Sie ist obligatorisch und deckt Schäden an anderen Fahrzeugen und Verkehrsteilnehmern ab, die der Fahrer verursacht hat.

2. Die Vollkaskoversicherung für Mietwagen

Bei der Vollkaskoversicherung gibt es Policen mit und ohne Selbstbeteiligung. Je nach Anbieter und Fahrzeug kann die Höhe der Selbstbeteiligung stark variieren.

Die Vollkaskoversicherung deckt Schäden ab, die der Fahrer selbst verschuldet hat – bis hin zum Totalschaden.

3. Reifen, Dach und Unterboden: Ergänzender Versicherungsschutz beim Leihwagen

Geht eine Scheibe zu Bruch oder platzt ein Reifen, brauchst du normalerweise einen zusätzlichen Versicherungsschutz. Schließlich willst du nicht auf den Kosten sitzen bleiben. Einige dieser Glas- und Reifen-Versicherungen decken sogar weitere Schäden ab. Beispielsweise am Dach des Fahrzeugs oder am Unterboden – aber nicht alle. Lies dir hierzu unbedingt die Mietbedingungen des Anbieters genau durch.

4. Schutz für Wohnmobile und Camper

Beim Mietwagen-Schutz für Camper und Wohnmobile sind oftmals die gleichen Schäden abgedeckt wie bei anderen Fahrzeugen auch.

Oft gibt es hierbei zusätzlich noch eine Reiserücktritts- oder Reiseabbruch-Versicherung sowie eine Reisegepäck-Versicherung.

Mietwagenversicherung abschließen: So geht’s

Eigentlich ist es ganz einfach, eine Mietwagenversicherung abzuschließen. Neben den Verleihern von Kraftfahrzeugen selbst bieten auch zahlreiche Versicherungsunternehmen diesen Schutz an.

Eine Kfz-Vollkaskoversicherung, die du direkt beim Mietwagenanbieter abschließt, kann unverhältnismäßig teuer sein. Machst du dich bereits im Voraus schlau, profitierst du mit hoher Wahrscheinlichkeit am Ende.

Suche zum Beispiel auch nach unabhängigen Vermittlern von Mietwagenversicherungen. Auch die Frage, wie oft und wo du einen Mietwagen nutzt, ist entscheidend. Gegebenenfalls reicht ein Monatspaket für dich aus. Möglicherweise kommst du mit einem Jahrespaket vielleicht günstiger weg. Hier lohnt es sich, die Versicherungsleistungen und den Beitrag  zu vergleichen.

Für die Urlaubsfahrt ist es wichtig zu wissen, ob du nur innerhalb Europas unterwegs bist. Oder zum Beispiel auch im Vereinigten Königreich, der Schweiz oder einem anderen Staat, der nicht zur EU gehört. Dementsprechend sollten auch die Klauseln in der Police formuliert sein.

Gut zu wissen: Leihwagen: Warum sind Mietwagen so teuer?

So findest du die richtige Mietwagenversicherung

Im ersten Schritt gilt es, die verschiedenen Angebote der Versicherer zu vergleichen.

Denn fast alle Unternehmen und Anbieter haben in ihren Policen abweichende Konditionen und Bedingungen. Hier lohnt es sich, genauer hinzusehen. Denn nicht nur der Preis ist entscheidend, sondern auch die Leistungen.

Und es kommt natürlich auch darauf an, wohin du mit dem Mietauto fahren willst. Für die Strecke von Frankfurt nach München wirst du wohl eher keine Versicherung für den Unterboden benötigen. Leihst du dir hingegen in einem bergigen Urlaubsland mit weniger gut geteerten Straßen ein Auto, kann das wiederum sinnvoll sein.

Als Hilfestellung kann dir diese kleine Checkliste dienen: 

  • Achte bei der Buchung deiner Mietwagenversicherung unbedingt auf ausreichend hohe Deckungssummen und einen möglichst umfassenden Versicherungsschutz.
  • Lies auch das Kleingedruckte ganz genau durch. Hier erfährst du, was durch die Police abgedeckt wird und was nicht.
  • Mach dir im Vorfeld bewusst, welche Zusatzpolicen wie zum Beispiel Glasschaden- und Reifenversicherung für dich Sinn machen.
  • Wenn du sicher bist, was du brauchst und willst, lass dich beim Abschluss nicht zu weiteren Leistungen und Policen überreden.

 

Wann und wo sollte ich eine Mietwagenversicherung abschließen?

Die Mietwagenversicherung schließt du spätestens einen Tag, bevor du ein Fahrzeug mietest, ab. Das geht ganz einfach beim Verleiher direkt oder beim Reiseveranstalter.

Wenn du schon ganz genau weißt, ab welchem Tag du einen Leihwagen nutzt, kannst du die Versicherung dafür auch schon vorher abschließen – mit Gültigkeit vom ersten Miettag an.

Achte darauf, dass die gesamte Dauer, für die du einen Wagen, einen Camper oder ein Motorrad mietest, abgedeckt ist.

Unfall mit dem Mietwagen: So handelst du richtig

Ist es zum Crash gekommen, musst du zunächst das gleiche tun wie bei jedem Unfall:

  • Verhalte dich ruhig und sichere die Unfallstelle ab
  • Bring dich dabei nicht in Gefahr
  • Informiere die Polizei und bei Personenschäden den Rettungsdienst
  • Leiste Erste-Hilfe-Maßnahmen

Ruf bei Personenschäden auf alle Fälle die Polizei, damit ein Europäischer Unfallbericht erstellt werden kann. Ein Unfallprotokoll findest du meistens in deinem Mietwagen. Das Formular kannst du zusammen mit den Beamten und dem Unfallgegner ausfüllen.

Informiere auch die Polizei, wenn außer dir niemand am Unfall beteiligt ist. Nur dann kann der Unfallbericht ordnungsgemäß angefertigt werden. Weigert sich die Behörden wegen „Geringfügigkeit“, zum Ort des Geschehens zu kommen, dann lass den Unfall bei der nächsten Dienststelle aufnehmen.

Unbedingt sind die Ordnungshüter hinzuzuziehen, wenn dein Mietwagen einen Schaden durch eine strafbare Handlung Dritter aufweist. Das kann zum Beispiel bei einem Einbruch oder einer anderen mutwilligen Sachbeschädigung der Fall sein. Auch wenn es zu Brandschäden – ganz gleich, aus welchem Grund – kommt, muss die Polizei gerufen werden.

Ab in den Urlaub: Tipps für die Mietwagenversicherung im Ausland

Mit einem Mietwagen lassen sich fremde Orte oft am besten erkunden. Bevor du aber dort einen Mietvertrag für ein Fahrzeug unterschreibst, achte auf folgende Punkte.

  • Gerade für Mietwagen im Ausland bieten einige Kreditkarten einen guten Zusatz-Schutz.
  • Schließe keinen Vertrag ab, der in einer dir fremden Sprache verfasst ist.

Und jetzt zeigen wir dir noch zwei Sonderfälle, die du beim Mieten eines Wagens im Ausland kennen solltest.

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Island

In Island sind – wie in vielen östlichen Ländern – ein Drittel aller Straßen asphaltiert – der Rest besteht mehr oder weniger aus Schotter. Hier lohnt sich eine Zusatz-Versicherung für Glas, Reifen und Unterboden.

USA

In den USA gibt es einige Sonderregelungen, die man in Europa so nicht kennt.

Die wichtigste Versicherung ist hier der Vollkasko/Diebstahlschutz (CDW, „Collision Damage Waiver“). Denn grundsätzlich musst du jeden Schaden, der an deinem Mietwagen entsteht – sei es ein selbstverschuldeter Unfall oder ein Autodiebstahl – selbst zahlen. Hast du diese Versicherung nicht, musst du für alles mit deinem eigenen Geld geradestehen. Wichtig hierbei ist unter anderem auch, dass im Schadensfall tatsächlich ein berechtigter Fahrer/Fahrerin den Wagen gelenkt hat.

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