Die Automobilindustrie in der Krise: Wie düster ist ihre Zukunft?

Von Linda 9 Dezember, 2024
4 minutes
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Die Automobilindustrie, lange Zeit das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, steht vor einer gewaltigen Bewährungsprobe. Schwache Verkaufszahlen, vor allem bei Elektrofahrzeugen, steigende Konkurrenz und strukturelle Veränderungen bringen etablierte Hersteller wie Volkswagen, BMW und Ford massiv ins Wanken. Doch was steckt hinter der Krise? Und wie wirken sich Entwicklungen wie Stellenabbau und Druck auf Zulieferer aus?

Warum steckt die Automobilindustrie 2024 in der Krise?

Die Krise der Automobilindustrie hat viele Gesichter: Gewinnrückgänge, ein schwächelnder Elektroautomarkt und geopolitische Herausforderungen setzen die Branche massiv unter Druck.

  • Volkswagen kämpft mit einem Gewinneinbruch von 63 % im dritten Quartal 2023. Grund dafür sind schwache Verkäufe und hohe Kosten für den Umstieg auf Elektromobilität.
  • Ford hat trotz Milliardeninvestitionen in die E-Mobilität am Standort Köln Stellenabbau angekündigt, da die Nachfrage hinter den Erwartungen zurückbleibt.

Auch die Zulieferer der Automobilindustrie sind in der Krise. Unternehmen, die auf klassische Antriebstechnologien spezialisiert sind, kämpfen ums Überleben, während die Elektromobilität weniger komplexe Bauteile erfordert.

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Elektromobilität: Hoffnungsträger oder Teil der Automobilindustrie-Krise?

Die Umstellung auf Elektromobilität wird häufig als Rettungsanker der Branche beschrieben, doch auch hier gibt es erhebliche Hürden.

  • Nachfragerückgang: Bis August 2023 wurden in Deutschland etwa 22,4 % weniger Elektroautos zugelassen als im Vorjahr. Die Abschaffung staatlicher Kaufprämien Ende 2023 hat den Markt zusätzlich geschwächt.
  • Starke Konkurrenz: Hersteller aus China wie BYD dominieren den Markt mit kostengünstigen und innovativen Modellen. Selbst Tesla bleibt ein starker Konkurrent, der die europäischen Autobauer technologisch und preislich unter Druck setzt.
  • Mangelndes Angebot: Ein Punkt, der vor allem VW angelastet wird, ist das Fehlen erschwinglicher Elektroautos. Statt innovativer Modelle mit attraktivem Preis-Leistungs-Verhältnis hängen viele Hersteller zu stark an traditionellen Segmenten.

Stellenabbau und soziale Auswirkungen

Die Krise wirkt sich auch drastisch auf den Arbeitsmarkt aus. 2024 wird der Stellenabbau in der Automobilindustrie weiter voranschreiten. Ford plant, in Köln bis zu 2900 Arbeitsplätze abzubauen, nachdem dort bereits tausende Stellen weggefallen sind. Ähnliche Einschnitte stehen auch bei anderen Herstellern im Raum.

Die Gründe hierfür sind vielfältig:

  • Automatisierung: Viele Produktionsprozesse in der Elektromobilität erfordern weniger Personal als klassische Fertigungsmethoden.
  • Kostendruck: Unternehmen versuchen, durch Einsparungen ihre Margen zu sichern.
  • Nachfrageschwäche: Wenn weniger Fahrzeuge verkauft werden, sinkt der Bedarf an Arbeitskräften in Produktion und Verwaltung.

Doch nicht nur die Hersteller selbst sind betroffen. Auch die Zulieferer der Automobilindustrie geraten durch die Krise in Schwierigkeiten. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen, die keine Diversifikationsstrategien haben, stehen vor dem Aus.

Geopolitik und die Automobilindustrie-Krise 2024

Ein weiterer Faktor, der die Automobilindustrie in die Krise treibt, ist die geopolitische Lage. Die EU-Strafzölle auf chinesische Fahrzeuge, die aufgrund von Subventionsvorwürfen verhängt wurden, belasten die Branche.

Deutschland, dessen Automobilhersteller stark vom Export nach China abhängig sind, warnte vor den Konsequenzen eines möglichen Handelskriegs. Die chinesische Regierung hat zwar noch keine Gegenmaßnahmen ergriffen, doch die Unsicherheit könnte den Absatz weiter schmälern.

Zugleich bleibt China der wichtigste Wachstumsmarkt, und deutsche Hersteller wie VW verlieren dort Marktanteile an lokale Wettbewerber.

Managementfehler und ihre Folgen

Kritik gibt es auch am internen Management vieler Konzerne. Managementfehler wie die späte Reaktion auf den Elektromobilitätsboom und eine übermäßige Abhängigkeit von traditionellen Antrieben haben die Krise verschärft. VW ist dafür ein prominentes Beispiel: Mit knapp 90 % Neuzulassungen von Verbrennern in China hinkt der Konzern hinter den Wettbewerbern her, die hybride oder rein elektrische Modelle bevorzugen.

Auch der Dieselskandal von 2015 hat langfristig Spuren hinterlassen. Milliardenverluste durch Strafen und Reputationsschäden haben den Konzern geschwächt.

Zukunftsperspektiven: Herausforderung oder Chance?

Die Automobilindustrie Krise 2024 mag düster erscheinen, doch sie birgt auch die Chance für einen radikalen Neuanfang. Der Weg dorthin wird steinig sein: Neue Geschäftsmodelle, Innovationen und eine stärkere Fokussierung auf die Kundenbedürfnisse sind essenziell. Gleichzeitig wird es bedeutend sein, wie Politik und Wirtschaft zusammenarbeiten, um die Branche zu stützen.

Bildnachweis:
Headerbild: ©AdobeStock_944948299; edvvinstudios

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