Auto überbrücken: Starthilfe geben in 8 einfachen Schritten
Früher oder später befindet sich jeder Fahrzeughalter/ jede Fahrzeughalterin in derselben Situation: Das Auto will einfach nicht anspringen In solchen Fällen kannst du eine andere Person darum bitten, dir Starthilfe zu geben. Eine solche Starthilfe ist allerdings nicht immer das Allheilmittel, denn zunächst musst du herausfinden, was eigentlich die Ursache ist. In der Regel gibt es drei typische Szenarien
1. Du drehst den Zündschlüssel, aber dein Fahrzeug springt nicht an:
Der Grund dafür kann eine tiefentladene Batterie sein. Falls dein Pkw lange Zeit stand, kann dieser Fall eintreten und das Auto zu überbrücken ist eine hervorragende Option. Stand es hingegen nur für einen Tag an seinem Stellplatz, sollten zumindest die Armaturen und die Warnleuchten im Auto schwach leuchten. Andernfalls solltest du als Fahrzeugeigentümer oder Fahrzeugeigentümerin unverzüglich eine Autowerkstatt aufsuchen. Schließlich kann es dafür Gründe geben, die sich nicht durch das bloße Anschließen eines Starthilfekabels beheben lassen.
2. Die Beleuchtung deiner Armatur geht schwach an, anschließend ertönt ein Klacken oder der Startversuch ist ausgesprochen mühselig:
Dieses Verhalten ist typisch für eine leere Batterie. In der Regel hilft es, das mithilfe eines anderen Fahrzeugs zu überbrücken. Alternativ kannst du das Auto allein mit einer zweiten Batterie fremdstarten – ganz ohne anderes Auto. Dabei solltest du auf die Polung achten und die Startkabel vorsichtig anschließen. So vermeidest du Kurzschlüsse mit anderen Bauteilen im Motorraum. Eine korrodierte Kontaktstelle kann ebenfalls die Ursache dafür sein, dass deinem Auto der „Saft“ fehlt.
3. Der Anlasser funktioniert, aber das Auto zündet nicht:
In diesem Fall werden all deine Startversuche vergeblich sein. Das Verhalten weist vielmehr darauf hin, dass entweder kein Zündfunken oder kein Kraftstoff ankommt. Ein Blick unter die Motorhaube zeigt im Normalfall, dass das Zündkabel nicht dort ist, wo es sein sollte.
Vorbereitung ist das A und O!
Vorab ist ein wenig Vorarbeit nötig. Dazu gehört, dass du das Strom spendende Fahrzeug nahe an dein Pannenfahrzeug heranfährst. Ziel dabei sollte es sein, die Distanz zwischen den beiden Batterien möglichst kurz zu halten. Zusätzlich sollte die Masse des fremdstartenden Autos ähnlich sein. Achte zudem darauf, dass sich beide Fahrzeuge nicht berühren. Ist das der Fall, kann es zu einem Kurzschluss kommen. Das gilt auch dann, wenn du das Auto mit einem Ladegerät fremdstarten willst.
Bevor du mit dem Überbrücken des Autos beginnst, sollten Motor und Zündung des Spenderfahrzeugs zunächst aus sein. Dasselbe gilt für dein Fahrzeug. Danach wird aus beiden Pkws der Gang rausgenommen und die Handbremse angezogen. Ebenfalls wichtig: Achte darauf, dass sämtliche Stromverbraucher ausgeschalten sind. Dazu gehören beispielsweise die Lüftung und das Licht.
Starthilfe: Anleitung zum Fremdstarten des Autos
Die folgenden 8 Schritte zeigen dir, wie du am besten vorgehst, um dein Auto erfolgreich zu überbrücken. Denn beim Fremdstarten des Autos ist die richtige Reihenfolge entscheidend. Im Folgenden zeigen wir dir, welches Kabel du beim Fremdstarten des Autos zuerst anschließen musst und worauf du sonst noch achten solltest.
Schritt 1: Autos in Position bringen
Bringe beide Fahrzeuge möglichst dicht aneinander, jedoch ohne dass sie einander berühren. Dadurch wird die Distanz verkürzt.
Schritt 2: Das rote Kabel anschließen
Wichtig ist, dass du die Starthilfekabel in der richtigen Reihenfolge einsteckst. Zunächst musst du das rote Starthilfekabel anschließen. Es gehört an die beiden Pluspole der Batterien. Zuerst wird das Kabel an der Batterie des Spenderautos am Pluspol befestigt, danach an deiner eigenen. Achte unbedingt darauf, dass der Kontakt der Klemmen gut ist.
Schritt 3: Das schwarze Kabel anschließen
Das schwarze Starthilfekabel gehört an den Minuspol des Spenderfahrzeugs. Anders als das rote Kabel wird es jedoch nicht an deine Batterie geheftet. Stattdessen klemmst du es an einen Massepunkt an. Das kann entweder der Motorblock oder ein anderes Metallteil in deinem Motorraum sein. Der Grund dafür ist, dass es zu einer Entzündung von austretendem Knallgas kommen könnte.
Schritt 4: Den Motor starten (Spenderfahrzeug)
Starte den Motor des Zweitfahrzeugs und warte, bis deine leere Batterie ausreichend Ladung aufbaut. Das ist fast immer nach rund zwei Minuten der Fall. Zu diesem Zeitpunkt kannst du einen neuen Startversuch wagen. Am besten ist es, die Zündung 15 Sekunden vorher anzumachen. Dadurch kann die Technik deine Steuergeräte hochfahren. Länger als 15 Sekunden sollte dein Startversuch jedoch nicht dauern. Hat es nicht geklappt, kannst du dieses Vorgehen ein paar Mal wiederholen. Gelingt das Überbrücken des Autos nach fünf Versuchen immer noch nicht, benötigst du professionelle Hilfe. Wende dich dann an eine Partnerwerkstatt (bei Werkstattbindung) oder freie Werkstatt in deiner Nähe.
Schritt 5: Stromverbraucher einschalten
Springt der Motor an, solltest du direkt deine üblichen Stromverbraucher einschalten. Das schützt dein Fahrzeug vor eventuellen Spannungsspitzen. Zu den Stromverbrauchern zählen unter anderem die Lüftung und das Licht.
Schritt 6: Kabel entfernen
Anschließend entfernst du die Starthilfekabel in umgekehrter Reihenfolge. Während dieser Zeit bleibt der Motor beim Pannenfahrzeug eingeschaltet.
Schritt 7: Stromverbraucher ausschalten
Sofern du deine Stromverbraucher nicht unbedingt benötigst, solltest du sie wieder ausschalten. Schließlich ist deine Batterie nach wie vor schwach.
Schritt 8: Batterie wieder aufladen
Hat das Überbrücken des Autos geklappt, musst du als Nächstes deine Batterie wieder aufladen. Das funktioniert über die Lichtmaschine und erfordert, dass du rund 30 Minuten fährst – am besten über Landstraßen um ein Stop-and-go zu vermeiden.