Ab wann ist ein Haus ein Altbau?
Wenn du an den Begriff „Altbau“ denkst, tauchen dann Bilder von Häusern mit hohen Decken, großzügigen Raumaufteilungen und charmanten Details wie Stuckverzierungen auf? Damit bist du nicht allein. Doch ab wann spricht man eigentlich von einem Altbau? Eine gesetzliche Definition gibt es nicht, doch es gibt einige allgemeine Merkmale, die dir dabei helfen, den Begriff einzugrenzen.
Was sind die typischen Merkmale eines Altbaus?
Im allgemeinen Verständnis gelten Gebäude, die vor 1949 erbaut wurden, oder älter als 60 Jahre sind, als Altbauten. Diese Grenze hat sich in der Immobilienbranche etabliert, auch wenn es keine festgelegte Regel gibt. Das bedeutet also, dass auch Häuser, die nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurden, heute teilweise unter diese Definition fallen. Vor allem die Bauweise und die verwendeten Materialien tragen dafür Verantwortung.
Altbauten zeichnen sich oft durch bestimmte architektonische Eigenheiten aus. Dazu gehören unter anderem Mauerwerkswände, Holzbalkendecken und die charakteristischen Kastenfenster. Diese Merkmale sind typisch für Bauwerke, die bis zum Ende der 1940er Jahre errichtet wurden. Auch die Raumaufteilung und die Nutzung von Naturmaterialien wie Ziegel oder Holz verleihen Altbauten ihren besonderen Charme.
Häuser aus den 1960er Jahren beispielsweise sind dagegen mit Betonwänden und schlichten Fassaden eher funktional gebaut, besitzen aber nicht den prunkvollen Stil der früheren Epochen wie der Gründerzeit.
Altbau meint also nicht nur ein bestimmtes Baujahr, sondern auch einen bestimmten Stil und eine Epoche in der Architekturgeschichte. Die Bauten lassen sich grob in verschiedene Bau-Epochen unterteilen, die jeweils durch ihre eigenen architektonischen Stile und Bauweisen geprägt sind:
- Gründerzeit (ca. 1870 – 1914): Gebäude aus dieser Zeit sind oft durch imposante Fassaden mit Stuckverzierungen und hohen Decken geprägt. Diese Häuser zeichnen sich durch eine großzügige Raumaufteilung und repräsentative Gestaltung aus.
- Zwischenkriegszeit (1919 – 1945): Hier kam der Bauhaus-Stil ins Spiel, der für seine klare, funktionale Architektur bekannt ist. Schlichte Fassaden und eine eher praktische Raumaufteilung sind typisch.
- Nachkriegszeit (1945 – 1969): In dieser Zeit dominierte der Massenwohnungsbau. Viele dieser Gebäude wurden in standardisierten Bauweisen errichtet, oft unter Einsatz von Beton und anderen modernen Baustoffen. Ab den 1960er Jahren wurde auch vermehrt Wert auf die energetische Qualität der Bausubstanz gelegt.
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Energieeffizienz im Altbau: Ein Muss für die Zukunft
Um einen Altbau fit für die Zukunft zu machen, kommst du an energetischen Maßnahmen nicht vorbei. Dazu gehört neben der Fassadendämmung auch die Dämmung des Daches und der Kellerdecke. Moderne Fenster und Türen sind ebenfalls wichtig, um Energieverluste zu minimieren.
Mithilfe des EU-Energielabels kannst du die Energieeffizienz deines Hauses noch mehr verbessern.
Die richtige Heizung für Altbau ist dabei entscheidend, denn ein modernes Heizsystem trägt wesentlich zur Energieeinsparung bei. Wärmepumpen für Altbau sind eine Möglichkeit, aber auch Gasheizungen oder Pelletheizungen können in Betracht gezogen werden. Wichtig ist, dass du alle Maßnahmen aufeinander abstimmst und die staatlichen Fördermöglichkeiten nutzt, um die Kosten zu senken.
Egal, für welche Maßnahmen du dich entscheidest: Eine gute Planung ist hier das A & O. Besonders bei komplexen Sanierungen lohnt es sich, Energieberater:innen hinzuzuziehen, die dir einen individuellen Sanierungsfahrplan erstellen und dich bei der Beantragung von Fördermitteln unterstützen. So kannst du den Charme deines Altbaus erhalten und gleichzeitig von den Vorteilen eines energieeffizienten Hauses profitieren.
Tipp: Lies auch hier, wie du erneuerbare Energien in die Gebäudetechnik integrieren kannst.
Staatliche Förderung Sanierung Altbau 2024
Die Sanierung eines Altbaus kann teuer sein, vor allem wenn man gleichzeitig die Energieeffizienz verbessern möchte. Glücklicherweise gibt es zahlreiche staatliche Förderprogramme, die dich dabei unterstützen können. Für das Jahr 2024 sind verschiedene Programme geplant, die es leichter machen sollen, einen Altbau auf den neuesten Stand der Technik zu bringen.
Zum einen gibt es die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), die unter anderem die Dämmung der Fassade, den Austausch von Fenstern und den Einbau moderner Heizsysteme fördert. Hier kannst du Zuschüsse von bis zu 45 % der Kosten erhalten, je nachdem, welche Maßnahmen durchgeführt werden.
Die KfW-Bank bietet ebenfalls günstige Darlehen und Tilgungszuschüsse für Sanierungsmaßnahmen. Je nach Umfang der Arbeiten kannst du Kredite von bis zu 120.000 Euro in Anspruch nehmen, und bis zu 50 % der Kreditsumme können dir erlassen werden, wenn die Sanierung besonders energieeffizient ist.
Auch das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) bietet Förderungen an. Besonders der Einbau einer Wärmepumpe kann hier bezuschusst werden – bis zu 35 % der Investitionskosten kannst du zurückerhalten.
Neben den bundesweiten Programmen gibt es oft auch regionale Förderungen, die auf die spezifischen Anforderungen deiner Stadt oder deines Bundeslandes zugeschnitten sind. Ein weiteres Mittel, um Sanierungskosten zu reduzieren, ist der Steuerbonus: Bis zu 20 % der Kosten können steuerlich abgesetzt werden.
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