Steckdosen nachrüsten: Das sind deine Möglichkeiten!

Von Manu 19 Dezember, 2024
4 minutes
Steckdosen nachrüsten: männliche Hände entfernen Steckdose von der Wand

In unserer zunehmend digitalisierten Welt steigt der Bedarf an Stromanschlüssen stetig. Ob Smartphone, Laptop, Smart-Home-Geräte oder elektrische Küchenhelfer – überall werden Steckdosen benötigt. Doch was tun, wenn die vorhandenen Anschlüsse nicht ausreichen? In diesem Artikel erfährst du alles über das Nachrüsten von Steckdosen, von der Planung bis zur Umsetzung.

Wann sind neue Stromanschlüsse notwendig?

Neue Stromanschlüsse können aus verschiedenen Gründen erforderlich sein:

  • Umgestaltung des Wohnraums: Wenn du dein Zimmer neu einrichtest oder einen Arbeitsplatz einrichten möchtest, kann es sein, dass die vorhandenen Steckdosen nicht optimal platziert sind.
  • Technische Aufrüstung: Mit der Anschaffung neuer Geräte steigt oft der Bedarf an Stromanschlüssen.
  • Veraltete Elektroinstallation: In älteren Gebäuden entspricht die Anzahl der Steckdosen häufig nicht mehr den heutigen Anforderungen.
  • Sicherheitsgründe: Manchmal ist es sicherer, eine neue Steckdose zu installieren, als Mehrfachstecker oder lange Verlängerungskabel zu verwenden.
  • Komfort: Zusätzliche Steckdosen können den Alltag erheblich erleichtern und das Wohnambiente verbessern.

Bevor du dich für das Nachrüsten entscheidest, solltest du genau analysieren, wo und wie viele neue Anschlüsse du benötigst.

Rechtliche Vorschriften und Sicherheit beim Nachrüsten von Steckdosen

Sicherheit steht beim Umgang mit Elektrizität an oberster Stelle. Daher gibt es strenge Vorschriften für das Nachrüsten von Steckdosen:

  • Fachkundige Installation: Laut Gesetz dürfen nur Fachleute wie Elektriker Arbeiten an der Elektroinstallation durchführen. Laien dürfen lediglich einfache Arbeiten wie das Auswechseln von Glühbirnen oder Steckern vornehmen.
  • VDE-Vorschriften: Alle elektrischen Installationen müssen den Vorschriften des Verbands der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) entsprechen.
  • Schutzleiter: Jede Steckdose muss über einen Schutzleiter (PE) verfügen, der im Fehlerfall den Strom ableitet und so vor Stromschlägen schützt.
  • Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter): In Neubauten und bei umfangreichen Renovierungen ist der Einbau von FI-Schaltern Pflicht. Sie bieten zusätzlichen Schutz vor Stromschlägen.
  • Abstände: Es gibt Mindestabstände, die bei der Installation von Steckdosen eingehalten werden müssen, besonders in Feuchträumen wie Bad oder Küche.

Beachte, dass unsachgemäße Installationen nicht nur gefährlich sind, sondern auch rechtliche Konsequenzen haben können. Im Schadensfall könnte deine Versicherung die Leistung verweigern.

Geht beim Nachrüsten der Steckdosen etwas schief, schützt dich unsere Reparaturkostenversicherung:

Steckdosen erweitern: Vorbereitung und Planung

Eine gute Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg. Hier sind die wichtigsten Schritte:

  • Bedarfsanalyse: Überlege genau, wo du zusätzliche Steckdosen benötigst. Berücksichtige dabei auch zukünftige Bedürfnisse.
  • Stromkreisplanung: Prüfe, ob der vorhandene Stromkreis die zusätzliche Last tragen kann oder ob ein neuer Stromkreis erforderlich ist.
  • Wandbeschaffenheit: Die Art der Wand (Mauerwerk, Holz, Trockenbau) beeinflusst die Installationsmethode.
  • Kabelwege: Plane, wie die Kabel verlegt werden sollen. In Altbauten kann dies eine Herausforderung sein.
  • Materialbedarf: Erstelle eine Liste aller benötigten Materialien wie Kabel, Dosen, Schalter und Werkzeuge.
  • Genehmigungen: Kläre, ob du Genehmigungen vom Vermieter oder der Hausverwaltung benötigst.
  • Budgetplanung: Kalkuliere die Kosten für Material und gegebenenfalls für einen Elektriker.

Eine sorgfältige Planung hilft dir, Überraschungen während der Installation zu vermeiden und spart Zeit und Geld.

Einfach Steckdosen nachrüsten: So geht’s!

Auch wenn die eigentliche Installation einem Fachmann überlassen werden sollte, gibt es einige Möglichkeiten, wie du selbst Steckdosen nachrüsten oder erweitern kannst:

  • Aufputz-Steckdosen: Diese werden auf die Wand montiert und sind eine einfache Lösung, wenn keine Unterputz-Installation möglich ist. Sie eignen sich besonders für Kellerräume oder Werkstätten.
  • Steckdosenleisten: Eine praktische Lösung für temporäre Erweiterungen. Achte auf Qualität und vermeide Überlastungen.
  • Funksteckdosen: Diese können einfach in bestehende Steckdosen eingesteckt werden und lassen sich per Fernbedienung oder Smartphone steuern.
  • USB-Steckdosen: Ersetze vorhandene Steckdosen durch Modelle mit integrierten USB-Anschlüssen, um Platz für Ladegeräte zu sparen.
  • Steckdosen mit integriertem Kinderschutz: Eine gute Option, wenn du kleine Kinder hast.
  • Mehrfachsteckdosen mit Überspannungsschutz: Schützen deine Geräte vor Spannungsspitzen.

Beachte, dass diese Lösungen zwar einfach umzusetzen sind, aber nicht immer die optimale Lösung darstellen. Für dauerhafte und sichere Installationen ist es ratsam, einen Elektriker zu konsultieren.

Darf man in Mietwohnungen Steckdosen nachrüsten?

In Mietwohnungen gelten besondere Regeln für das Nachrüsten von Steckdosen:

  • Genehmigung: Grundsätzlich benötigst du die Erlaubnis des Vermieters für bauliche Veränderungen, einschließlich der Installation neuer Steckdosen.
  • Reversible Lösungen: Aufputz-Installationen oder Steckdosenleisten sind oft erlaubt, da sie leicht rückgängig gemacht werden können.
  • Wertsteigerung: Argumentiere gegenüber deinem Vermieter, dass zusätzliche Steckdosen den Wert der Wohnung steigern können.
  • Schriftliche Vereinbarung: Wenn der Vermieter zustimmt, lass dir die Genehmigung schriftlich geben.
  • Fachgerechte Installation: Auch in Mietwohnungen muss die Installation von einem Fachmann durchgeführt werden.
  • Rückbaupflicht: Kläre im Vorfeld, ob du die Steckdosen beim Auszug entfernen musst.
  • Kostenübernahme: In der Regel trägst du als Mieter die Kosten für die Nachrüstung.

Bedenke, dass unautorisierte Änderungen an der Elektroinstallation zu Problemen mit dem Vermieter und im schlimmsten Fall zur Kündigung führen können.

Das Nachrüsten von Steckdosen kann dein Wohnambiente erheblich verbessern und den Alltag erleichtern. Mit der richtigen Planung und unter Beachtung aller Sicherheitsvorschriften kannst du deine Elektroinstallation optimal an deine Bedürfnisse anpassen. Denk aber immer daran: Sicherheit geht vor! Im Zweifelsfall ist es besser, Expert:innen zu Rate zu ziehen, als sich und andere durch unsachgemäße Installationen zu gefährden.

Welche Arten von Steckdosen sind am beliebtesten für das Nachrüsten

Für das Nachrüsten von Steckdosen sind folgende Arten besonders beliebt:

  • Aufputz-Steckdosen: Diese können relativ einfach nachgerüstet werden, da sie auf der Wand montiert werden. Sie sind als Doppel-, Dreifach- oder sogar Vierfachsteckdosen erhältlich, was die Installation mehrerer Anschlüsse erleichtert.
  • WLAN-Unterputzsteckdosen: Diese smarten Steckdosen lassen sich in bestehende Unterputzdosen einbauen und bieten zusätzliche Funktionen wie Sprachsteuerung und App-Kontrolle.
  • Steckdosen mit USB-Anschluss: Diese Varianten ermöglichen das direkte Aufladen von Geräten ohne zusätzliche Adapter.
  • Steckdosen mit integriertem Überspannungsschutz: Besonders nützlich für den Anschluss empfindlicher Elektronik.
  • Steckdosen mit Klappdeckel: Diese eignen sich gut für Bereiche, in denen Schutz vor Feuchtigkeit oder Staub erforderlich ist, wie in Küchen oder Badezimmern.

Bildnachweis:

Header: ©AdobeStock_134797674, Andrey Popov

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