Leasing Auto richtig versichern – so geht das!
Hier erfährst du alles zum Thema Versicherungsschutz rund ums Leasingfahrzeug. Wir zeigen dir, welche Versicherungen es gibt und wie du herausfindest, welche für dich die Richtigen sind.
Leasing kurz erklärt
Du würdest gern dein Traumauto ganz nach deinen eigenen Wünschen ausstatten und am liebsten heute schon fahren? Den hohen Kaufpreis möchtest du aber nicht auf einmal aufbringen müssen? Dann ist das Leasingmodell das Richtige für dich. Du bezahlst eine monatliche Gebühr und bleibst dabei flexibel. Denn wenn der Vertrag nach zwei bis fünf Jahren ausläuft, gibst du das Auto zurück und kannst auf ein neueres Modell umsteigen.
Dabei gibt es verschiedene Formen von Autoleasing. Die gängigsten Modelle sind Restwertleasing und Kilometerleasing.
Restwertleasing
Bei Vertragsabschluss wird geschätzt, wie viel Wert das Fahrzeug nach Ende der Leasinglaufzeit noch haben wird. Je höher der Restwert, desto geringer fällt die monatliche Leasinggebühr aus. Es kann aber sein, dass dein Auto bei der Rückgabe weniger wert ist als der vertraglich festgelegte Betrag. Dann musst du für diese Differenz zwischen Zeitwert und Restwert aufkommen. Trifft das Gegenteil zu, werden dir bis zu 75 Prozent des Mehrwerts ausgezahlt.
Kilometerleasing
Dabei richten sich die Leasingraten danach, wie viele Kilometer du mit dem Auto fahren wirst. Im Vertrag wird diese zu erwartende Kilometerzahl vereinbart, beispielsweise 10.000 Kilometer Laufleistung pro Jahr. Wenn der Vertrag ausläuft, werden dir Minderkilometer vergütet und mehr gefahrene Kilometer zusätzlich berechnet. Die Tarife dazu wurden ebenfalls bei Vertragsabschluss festgelegt.
Außerdem hast du bei den meisten Leasinganbietern die Möglichkeit, eine Kaufoption in den Vertrag einzubauen. Dadurch kannst du nach Vertragsende den Wagen erwerben.
Um die für dich passende Lösung zu finden, solltest du dich ausgiebig mit den verschiedenen Angeboten auseinandersetzen. Dazu gehört auch der Versicherungsaspekt.
Der Leasingvertrag aus rechtlicher Sicht
Das Wort „Leasing” stammt aus dem Englischen und bedeutet „mieten”. Ein Leasingvertrag ist also im Prinzip ein Mietvertrag. Die Leasinggesellschaft kauft ein Auto und lässt es dich gegen Bezahlung eines monatlichen Betrags nutzen. Dabei wirst du als Leasingnehmer zum Fahrzeughalter, die Leasinggesellschaft bleibt als Leasinggeber aber der Fahrzeugeigentümer. Doch es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen einem geleasten Auto und beispielsweise einer Mietwohnung: Du trägst während der gesamten Vertragslaufzeit die volle Verantwortung für Wartung, Instandhaltung, Gewährleistungsansprüche und Versicherung des Fahrzeuges. Darüber musst du dir im Klaren sein und dich entsprechend schützen. Lies deshalb hier, was du zum Thema Versicherungen eines Leasing-Autos wissen musst.
Was steht im Leasingvertrag?
In allen Leasingverträgen findet sich eine Klausel, die besagt, dass du für die Versicherung zuständig bist. Das klingt normalerweise ungefähr so: „Der Leasingnehmer hat im angemessenen Umfang dafür Sorge zu tragen, dass das Kraftfahrzeug versichert ist.” Damit sichert sich die Leasinggesellschaft für einen möglichen Schadenfall ab. Denn wenn der geleaste Wagen beschädigt wird, fallen einerseits Reparaturkosten an, andererseits gilt das Auto nun als Unfallfahrzeug. Das hat einen Wertverlust des Autos zur Folge. Falls der Leasingnehmer nicht zahlungsfähig ist, will der Leasinganbieter nicht auf diesen Kosten sitzen bleiben. Deswegen wirst du vertraglich zu diesem Versicherungsabschluss verpflichtet. Welche weiteren freiwilligen Zusatzversicherungen du noch hinzufügen möchtest, ist dir überlassen.
Versicherungen rund ums Leasing Auto
Nachfolgend erklären wir dir kurz alle Versicherungen, die für dich als Halter eines geleasten Kraftfahrzeuges infrage kommen.
Kfz-Haftpflichtversicherung
Um legal auf der Straße fahren zu dürfen, braucht jedes Auto eine Kfz-Haftpflichtversicherung. Diese Versicherung wirst du also auf jeden Fall abschließen müssen. Die Kfz-Haftpflicht kommt für Schäden an anderen Fahrzeugen oder Personen auf, die du mit deinem Fahrzeug verursachst. Sie haftet aber nicht für die Schäden an deinem eigenen Auto.
Teilkaskoversicherung
Eine Kfz-Teilkaskoversicherung ist eine freiwillige Zusatzversicherung. Sie bezahlt die Kosten für Schäden am eigenen Auto, die du nicht selbst verursacht hast. Welche Schäden genau versichert sind, kann je nach Versicherungsanbieter variieren. Normalerweise inbegriffen sind Schäden durch Diebstahl von Zubehör, Glasbruch, Kollision mit Wild, Brand und Unwetter.
Vollkaskoversicherung
Nebst den Leistungen der Teilkaskoversicherung deckt die Kfz-Vollkaskoversicherung noch zusätzliche Schäden ab und bietet einen Rundum-Schutz für dein Auto. Insbesondere kommt sie für die Schäden auf, die durch einen selbst verschuldeten Unfall oder Vandalismus an deinem Auto entstanden sind.
Verkehrsrechtsschutzversicherung
Bei einem Schadensfall im Verkehr kommt es oft vor, dass sich die beteiligten Parteien oder deren Versicherungen nicht einig werden. Solche Streitfälle enden dann oftmals in einem Gerichtsverfahren. Im Prozess entscheidet der Richter, wer beispielsweise an einem Unfall die Schuld trägt und somit die Schadenskosten übernehmen muss. Solch ein Verfahren kostet dich aber sehr viel Zeit und Geld. Mit einer Verkehrsrechtsschutzversicherung kannst du dich zumindest finanziell absichern, denn diese übernimmt alle anfallenden Anwalts- und Verfahrenskosten. Manche Versicherungen helfen dir auch bei der Suche nach einem Anwalt.
Eine Verkehrsrechtsschutzversicherung ist generell für jeden Verkehrsteilnehmer ratsam, egal mit welchem Fahrzeug du unterwegs bist. Gerade als Vielfahrer besteht immer die Möglichkeit, dass du in einen Unfall und ein daraus resultierendes Gerichtsverfahren verwickelt wirst. Und da der jährliche Versicherungsbeitrag in der Regel weniger kostet als eine Stunde beim Anwalt, ist diese Zusatzversicherung sicherlich sinnvoll.
GAP-Versicherung
Diese Zusatzleistung zur Vollkaskoversicherung wird auch GAP-Unterdeckungsschutz genannt. Die GAP-Deckung wurde speziell für geleaste und kreditfinanzierte Fahrzeuge entwickelt. Denn wenn dein geleastes Auto gestohlen wird oder einen Totalschaden erleidet, bezahlt eine Vollkaskoversicherung den Wiederbeschaffungswert aus. Diese Summe richtet sich nach dem Zeitwert des Wagens. Doch der Leasingagentur gegenüber bist du verpflichtet, alle noch anfallenden Leasingraten und gegebenenfalls eine Ablösesumme zu bezahlen. Die Differenz zwischen diesem Restwert und dem Wiederbeschaffungswert beträgt oft mehrere Tausend Euro. Doch genau in dieser Lücke greift die GAP-Versicherung und kommt für den fehlenden Betrag auf. Übrigens gilt nicht jede GAP-Versicherung auch für Diebstahl, manche Anbieter haften nur für Unfälle. Hier solltest du also genau hinschauen.
Um herauszufinden, ob du eine GAP-Versicherung abschließen solltest oder nicht, musst du ein wenig rechnen – dafür gibt es diverse Online-Rechner. Denn je größer die Lücke zwischen Wiederbeschaffungswert und Restwert des geleasten Fahrzeuges ist, desto mehr Sinn ergibt die GAP-Deckung. Das gilt insbesondere für Autos ab der gehobenen Mittelklasse. Wenn deine finanziellen Mittel jedoch begrenzt sind, ist bereits bei einem Kleinwagen eine Absicherung durch die GAP-Deckung ratsam.
Restschuldversicherung
Eine Restschuldversicherung kommt für die Ratenzahlungen deines Leasingvertrages auf, wenn du aufgrund unvorhergesehener Umstände dazu nicht mehr in der Lage bist. Standardmäßig handelt es sich dabei um Todesfall, unverschuldete Arbeitslosigkeit und Arbeitsunfähigkeit aufgrund von Krankheit oder Unfall. In diesen Fällen begleicht die Restschuldversicherung den Restwert des Leasingvertrags oder übernimmt die Ratenzahlungen, bis du wieder zahlungsfähig bist.
Eine Restschuldversicherung erlaubt es dir, dich und deine Lieben im Ernstfall vor hohen Kosten zu schützen. Da sich solche Situationen nicht voraussehen lassen, kannst du nicht wissen, ob und wann du diesen Schutz brauchst. Wenn du eine Restschuldversicherung abschließt, brauchst du dir aber zumindest um finanzielle Engpässe weniger Sorgen zu machen.
Zusammengefasst: Welche Versicherungen brauchst du für dein Leasingfahrzeug?
Eine Kfz-Haftpflichtversicherung ist für jeden Fahrzeughalter obligatorisch. Da stellt sich diese Frage also erst gar nicht. Anschließend musst du beachten, was in deinem Leasingvertrag verlangt wird. Leasinggesellschaften fordern standardmäßig eine Kaskoversicherung, je nach Vertrag ist das meistens eine Vollkasko, manchmal genügt auch eine Teilkasko.
- Einige Leasingunternehmen bieten dem Leasingnehmer auch ein Rundum-Sorglos-Paket an, in dem die Zusatzversicherungen bereits in der Monatsrate inbegriffen sind. Doch Vorsicht bei solchen Angeboten – sie sind oft nicht die preiswertesten.
- Du solltest auf jeden Fall verschiedene Angebote miteinander vergleichen, genau nachfragen und dich gründlich beraten lassen. Denn die Frage, welche freiwilligen Zusatzversicherungen bei einem Leasingfahrzeug ratsam sind, lässt sich nicht pauschal beantworten. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab und ist bei jedem Fahrzeughalter individuell.
- Wenn eine Vollkasko vertraglich gefordert wird, dann hast du keine Wahl. Doch auch wenn sich der Leasinggeber mit einer Teilkasko zufrieden gibt, kann eine Vollkasko unter Umständen die bessere Wahl sein. Stell dir zum Beispiel die folgenden Fragen: Ist das Auto ein Neuwagen oder aus anderen Gründen sehr teuer? Hast du die finanziellen Mittel, um einen Totalschaden selbst ersetzen zu können? Denn bei Selbstverschulden musst du den Schaden aus eigener Tasche bezahlen. Somit könnte es sich lohnen, eine Vollkaskoversicherung abzuschließen, auch wenn sie nicht obligatorisch ist.
Tipp
Kaskoversicherungen bieten oft einen Vertrag mit Werkstattbindung an. Du verpflichtest dich also, deinen Wagen nur in einer Partnerwerkstatt der Versicherung reparieren zu lassen. Im Gegenzug erhältst du dafür bis zu 20 Prozent Preisnachlass bei der Versicherungsprämie.
Bildnachweise: Headerbild ©AdobeStock_273712993_Sondem; Bild 1: ©AdobeStock_219805499Friends-Stock