Verhalten auf der Landstraße- Vorschriften und Tipps zur Unfallvermeidung

Von Julia Schäfer 12 Juli, 2023
4 minutes
Landstraße Regeln

Eine Fahrt auf der Landstraße kann so idyllisch sein, aber es lauern unterschätzte Gefahren, die gerade Fahranfänger:innen schwer einkalkulieren. Doch selbst Fahrende mit vielen Jahren Erfahrung, sind manchmal der Meinung, richtig Gas geben zu dürfen.

Landstraßen veranlassen zahlreiche Fahrzeughalter:innen zum richtigen Durchstarten. Schnell einmal Bleifuß spielen, mit großartigem Verkehr ist ja nicht zu rechnen. Dieses Denken führt jedoch vielfach zu Unfällen, wobei es nicht nur zu Sachschäden kommt.

Überhol- oder Abbiegemanöver führen zu Unfällen, die häufig Menschenleben kosten. Oft kommen Fahrzeuge von der Straße ab, durch Fehleinschätzungen beim Überholvorgang. Die Folgen: Eine Kollision mit Gegenverkehr oder einem Baum.

Nicht nur entgegenkommende Fahrzeuge bergen Gefahren, sondern im Herbst auch Laub, das schnell zu Rutschbahnen führt. Hierbei sind häufig Zweiradfahrende involviert, die keinerlei Knautschzonen aufweisen.

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Wenn Selbstüberschätzung droht

Beim Überholen sollte jede fahrende Person das jeweilige Tempolimit beachten. 700 Meter Sichtweite beim Überholen sind immer einzuhalten. Um genügend Platz zu haben, müssen Autos 100 km/h fahren, um einen LKW, der 60 km/h auf dem Tacho hat, zu überholen. Das ist lediglich an wenigen Stellen möglich.

Zusätzliche Gefahren bergen Wildwechsel und Schmutz, den landwirtschaftliche Fahrzeuge hinterlassen. Im Zusammenhang mit Regen können diese Stellen schnell sehr bedrohlich für Auto- oder Motorradfahrende sein und gefährliche Rutschpartien auslösen.

Womit musst du auf einer Landstraße rechnen?

Egal, ob du die Strecke auswendig kennst, da du als Pendler:in ständig unterwegs bist oder, ob du die Straße zum ersten Mal befährst, angepasste Geschwindigkeit ist das A und O. An unübersichtlichen Stellen gilt immer: Fuß vom Gas und Ruhe bewahren.

Generell sind Landstraßen gefährlich, da sie oft von Bäumen gesäumt, vom Gegenverkehr getrennt  und oft enorm kurvig verlaufen. Im vergangenen Jahr kamen auf Landstraßen rund 57 % Verkehrsunfallopfer ums Leben. Nur 24,3 % kamen mit einem Personenschaden davon.

Blitzer auf der Landstraße

Geschwindigkeitsverstöße auf der Landstraße sind zwar nicht so kostenintensiv wie innerorts, allerdings wird auf diesen Straßen mehr Gas gegeben, sodass es bei einem Bußgelbescheid zu bösen Überraschungen kommen kann.

Gerade, wenn sich Fahranfänger:innen erwischen lassen, sind mehr als 20 km/h bereits problematisch. Ab 21 km/ h droht sogar eine Verlängerung der Probezeit.

Streng genommen gibt es keine Mindestgeschwindigkeit auf Landstraßen. Allerdings existieren überregionale Kraftstraßen, die entweder baulich oder durch Fahrbahnmarkierungen so gestaltet sind, dass nur extrem schnelle PKWs darauf fahren dürfen.

Wie auf Autobahnen, sind Fahrzeuge, die nicht mindestens 60 km/h fahren, von der Benutzung ausgeschlossen. Diese Fahrzeuge dürfen nur Landstraßen befahren. Keine Sorge, zu Verwechslungen kann es nicht kommen, da entsprechende Schilder darauf hinweisen.

Landstraße Regeln

Wichtige Regel und mögliche Verstöße

Tolle Landschaft und freie Bahn, so stellen sich viele Fahrzeugfahrerende eine Landstraße vor. Leider lauern jedoch Gefahren, auf die sich Autofahrer:innen einstellen sollten. Welche Regeln einzuhalten sind, welche Maßnahmen bei Zuwiderhandlungen drohen, verrät der folgende Abschnitt:

Das Tempolimit richtet sich nach  . Relevant ist jedoch nur, mit welchem Fahrzeug du unterwegs bist. 80 km/h gelten demnach lediglich für 3,5 und 7,5 Tonner. PKWs mit Anhänger oder für LKWs und Wohnmobile mit zulässiger Gesamtmasse von 3,5 t mit Anhänger und für Busse.

60 km/h sind vorgeschrieben für LKWs mit Gesamtmasse von 7,5 Tonnen. Busse, wenn Fahrgäste stehen müssen, sowie alle Kraftfahrzeuge, die mit Anhänger unterwegs sind.

Richtiges Überholen auf Landstraßen

Landstraßen laden zum Überholen ein, doch einige Fahrer:innen neigen dazu, Risiken und Gefahren zu ignorieren. Dieses Verhalten ist häufig mit bösen Folgen verbunden. Wer schlau ist, verzichtet komplett aufs Überholen, da die Zeitersparnis bei Null liegt.

Möchtest du trotzdem die vor dir fahrenden Fahrzeuge überholen, solltest du folgende Punkte beherzigen:

  • Prüfe, ob Überholen erlaubt ist. Durchgezogene Linien verbieten sämtliche Überholmanöver.
  • Überblick verschaffen: hast du ausreichend Sicht, der gesamte Streckenverlauf ist gut einsehbar und sind die Sichtverhältnisse beim Vorgang des Überholens ausreichend?
  • Blinken und sich vor dem Ausscheren versichern, dass genügend Sicherheitsabstand vorhanden ist.
  • Überhole zügig und überschreite nicht die zulässige Höchstgeschwindigkeit. Halte ausreichend Abstand zum Fahrzeug, welches du überholen möchtest, insbesondere, wenn du auf einer Landstraße ein Fahr- oder Motorrad überholen willst.

Wenn Rettungsdienste im Einsatz sind

Bei Blaulicht und Martinshorn nur keine Panik aufkommen lassen. Radio aus- oder leiser stellen und Fenster runter fahren. So kannst du besser feststellen, aus welcher Richtung Einsatzfahrzeuge kommen.

Ansonsten gelten drei Grundregeln:

  • Ausschau halten woher die Fahrzeuge kommen
  • Abschätzen und beobachten (Blinker setzen) wohin die Retter wollen
  • Überlegen, wo der beste Platz ist

Auf der Landstraße ist es relativ einfach, den nötigen Platz zu schaffen. Allerdings solltest du keine anderen Verkehrsteilnehmer:innen beeinträchtigen oder in Gefahr bringen. Das zweite Risiko liegt in den Straßengräben, die bekanntlich auf Landstraßen genügend vorhanden sind.

Also nur dort anhalten, wo auch für dich selber keine Gefahr lauert und du nach dem Einsatz ungehindert auf die Straße zurückkommst.

 

Bildnachweis: Headerbild: ©AdobeStock_603525412; inspiretta, Bild 1: ©AdobeStock_419102111; mRGB

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