Führerscheinprüfung: Vorbereitung, Ablauf und Tipps

Von Julia Schäfer 31 März, 2023
4 minutes
Theoretische Führerscheinprüfung

Der eigene Führerschein ist ein Traum, der Freiheit und Abenteuer verspricht. Um ihn in den Händen zu halten, musst du zunächst zwei Prüfungen bestehen: die theoretische und praktische Führerscheinprüfung.

Teil 1: Die theoretische Führerscheinprüfung

Der erste Teil deiner erfolgreichen Führerscheinprüfung ist die Theorie. Diese theoretische Führerscheinprüfung stellt für viele junge Fahrer ein unangenehmes Hindernis dar. Dabei ist für die Führerscheinprüfung die Theorie entscheidend: Schließlich bereitet sie dich auf die spätere Fahrprüfung vor. Hier geht es zunächst darum, Wissen über den Straßenverkehr anzueignen und mögliche Gefahren und Herausforderungen zu erkennen.

Ablauf der Theorieprüfung

Für die theoretische Führerscheinprüfung benötigst du lediglich das Buch, das du im Rahmen deines Führerscheinkurses erhältst. Mit ihm bist du hervorragend darauf vorbereitet, die Führerscheinprüfung zu meistern.

Der Ablauf für die Führerscheinprüfung zur Theorie beginnt mit einer Identitätsprüfung. Da diese einige Minuten in Anspruch nehmen kann, solltest du frühzeitig da sein. Idealerweise 15 Minuten vor Prüfungsbeginn. Für deine Anmeldung zeigst du deinen Ausweis vor und bezahlst die Prüfgebühr. Zusätzlich musst du deine Ausbildungsbescheinigung abgeben.

Vor Beginn der Prüfung erhältst du einen Prüfplatz, der mit einem Computer oder Tablet ausgestattet ist. Wie genau die Handhabung funktioniert, erklärt dir der Prüfer vorab. Solltest du Fragen hinsichtlich deiner Theorieprüfung haben, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um sie zu stellen.

Bevor die eigentliche Führerscheinprüfung beginnt, blendet die Software eine kurze Anleitung ein. Du kannst sie anschauen oder überspringen. Danach startet direkt die erste Frage. Nimm dir ausreichend Zeit, um die einzelnen Aufgaben durchzuarbeiten. Fällt dir die Antwort nicht direkt ein, überspringe die Frage und komm später darauf zurück. Abschließend solltest du noch einmal kontrollieren, ob du mit deiner Arbeit zufrieden bist.

Wie lange dauert die Führerscheinprüfung?

Der theoretische Teil dauert so lange, bis du fertig bist. Allerdings sind die ersten Prüflinge meist nach zehn bis 15 Minuten fertig. Fühle dich dadurch nicht unter Druck gesetzt, sondern konzentriere dich auf deine Prüfung.

Sobald du deine Antworten einreichst, berechnet die Software das Ergebnis. Das dauert nur wenige Augenblicke. Anschließend liegen direkt die Auswertung und das Ergebnis vor. Falls du Fragen falsch beantwortet hast, kannst du dir die richtigen Antworten noch einmal ansehen.

Zum Abschluss des ersten Teils deiner Führerscheinprüfung erhältst du einen Ausdruck. Dieses Dokument legst du bei der Fahrschule vor.

Übrigens: Die Anmeldung für die theoretische Führerscheinprüfung nimmt meistens deine Fahrschule vor. Ob du die Gebühr direkt vor Ort bezahlst, hängt von deinem Vertrag ab. In vielen Fällen übernimmt die Fahrschule die Kosten der Anmeldung für deine theoretische Führerscheinprüfung. Ist das der Fall, sind die Gebühren Teil deiner abschließenden Rechnungssumme.

Bestmöglich vorbereitet zum TÜV oder der Dekra

Beim TÜV die Führerscheinprüfung zu absolvieren, kann stressig sein. Es ist eine offizielle Prüfungssituation, die darüber entscheidet, ob du deine praktische Fahrprüfung antreten darfst. Bestehst du die Theorie nicht, muss die Fahrprüfung warten. Darum solltest du dich entsprechend auf den ersten Teil deiner Führerscheinprüfung vorbereiten.

Tipp: Du weißt nicht, wie du dich für den ersten Teil deiner TÜV-Führerscheinprüfung vorbereiten sollst? Eine Möglichkeit ist es, die Führerscheinprüfung als Simulation vorab zu trainieren. In diesem Fall legst du probeweise die Führerscheinprüfung online ab. Wirf zuvor einen Blick auf unseren Artikel Fahrschule: Lernen für die Theorieprüfung – 9 Tipps.  Hier zeigen wir dir, wie du dich optimal darauf vorbereitest.

Teil 2: Die praktische Führerscheinprüfung

Während sich manche vor der Theorie fürchten, ist für andere die praktische Führerscheinprüfung die größte Herausforderung. Dabei konzentriert sich die Führerscheinprüfung für die Praxis nur auf das, was du bereits kannst. Grund zur Panik gibt es also nicht. Trotzdem solltest du auch zu diesem Termin pünktlich erscheinen. Das vermeidet Stress und hilft dir dabei, dich auf deine praktischen Kenntnisse einzustimmen. Meist hilft dir eine gesunde Portion Optimismus weiter. Schließlich ist die Fahrprüfung eigentlich nichts anderes als eine Fahrstunde bei deinem Fahrlehrer.

Wie lange dauert die Führerscheinprüfung? Ablauf der praktischen Fahrprüfung

Bist du Fahranfänger/Fahranfängerin, erscheinen dir die Fahrstunden endlos lang. Das gilt insbesondere für die Fahrprüfung selbst. Aber wie lange dauert die Führerscheinprüfung überhaupt? Das hängt davon ab, welche Führerscheinklassen du von der Dekra bei der Führerscheinprüfung prüfen lässt. Für die Klasse B dauert sie 45 Minuten und prüft alles, was du im Straßenverkehr können musst.

Bevor deine praktische Fahrprüfung beginnt, stellt sich der Prüfer oder die Prüferin vor. Das dient meist dazu, die Stimmung aufzulockern und deine Anspannung zu lindern. Fragen kannst du vorab stellen. Während der praktischen Führerscheinprüfung sind Fragen hingegen nur bedingt erlaubt.

Zunächst stellst du in Ruhe deinen Fahrersitz ein. Dazu gehören beispielsweise die Innen- und Außenspiegel, aber auch der Sitzabstand zum Lenkrad. Lehnen-Neigung und Kopfstütze kannst du in der Fahrschule und der Prüfung grundsätzlich immer einstellen. Schließlich hilft ein optimaler Sitz dabei, dass du sicher im Straßenverkehr unterwegs bist.

Diesen ersten Schritten folgt eine kurze Erläuterung zum Prüfungsablauf. Gibt es keine weiteren Fragen zur praktischen Prüfung, beginnt die Fahrt. Obwohl der Prüfer oder die Prüferin versucht, Ruhe auszustrahlen, können brenzlige Situationen auftreten. Stehst du vor einer ungewöhnlich schwierigen Verkehrslage, bekommst du Hilfestellung und der Umstand wird berücksichtigt.

Wichtig: Die Prüfer und Prüferinnen von der Dekra, die die Führerscheinprüfung durchführen, erwarten nicht, dass du wie ein Profi fährst. Kleine Fehler bedeuten nicht automatisch, dass du durchfällst. Bist du dennoch bei der Führerscheinprüfung durchgefallen, ist das keine Schande. Dann legst du die Führerscheinprüfung zu einem späteren Zeitpunkt erneut ab.

 

 

Tipps für die „Praxis“

Die praktische Fahrprüfung ist mit Aufregung und Stress verbunden. Die folgenden Tipps helfen dir dabei, deine Führerscheinprüfung für die Praxis entspannter anzugehen:

  • Behandle die praktische Führerscheinprüfung wie eine ganz normale Fahrstunde.
  • Bitte deinen Fahrlehrer oder deine Fahrlehrerin darum, zuvor unter Prüfungsbedingungen zu üben. Das muss nicht bei einer Nachtfahrt in der Fahrschule sein, eine Überlandfahrt eignet sich hingegen hervorragend dazu.
  • Sei dir sicher, dass du der Führerscheinprüfung die wichtigsten Fertigkeiten beherrschst: Dazu gehören das Anfahren am Berg, das Links abbiegen im Straßenverkehr oder auch das Wenden mit dem Auto.  Grundlagen wie der Schulterblick, das Reißverschlussverfahren oder das Anfahrenlernen, sollten dir bis dahin in Fleisch und Blut übergegangen sein.
  • Das Einstellen der Spiegel, das vorausschauende Fahren beim Spurwechsel und der Schulterblick beim Abbiegen oder Spurwechsel helfen dir, den Bereich des toten Winkels zu
  • Du hast etwas während der Prüfung nicht richtig verstanden? Dann frag nach.
  • Falls du zu aufgeregt bist, um loszufahren, bitte um eine kurze Pause.
  • Unterlaufen dir Fehler, bedeutet das noch nicht, dass du die Führerscheinprüfung nicht bestehst. Versuche, sie so ruhig wie möglich zu korrigieren. Wie oft darf man die Führerscheinprüfung wiederholen?

Du bist durch die Führerscheinprüfung durchgefallen? Das ist nicht weiter schlimm. Eine nicht bestandene Führerscheinprüfung hat keine weiteren Konsequenzen. Allerdings musst du für die Führerscheinprüfung die Kosten dennoch bezahlen. Um das zu vermeiden, meldet dich die Fahrschule zur Prüfung an, wenn du bereit dazu bist.

Wichtig ist allerdings die Frage: Wie oft darf man die Führerscheinprüfung wiederholen?

Grundsätzlich gilt:

– Auf die Frage, wie oft man die Führerscheinprüfung wiederholen darf, gibt es keine Antwort. Du darfst so oft wie notwendig an der Führerscheinprüfung teilnehmen. Allerdings hat die Anzahl Einfluss auf die Frage: Wie viel kostet ein Führerschein?

– Beanstandet der Prüfer oder die Prüferin die geistige oder körperliche Fahreignung? Dann kann es sein, dass du dich einer MPU unterziehen musst.

Übrigens: Bist du durchgefallen, musst du zwei Wochen bis zum nächsten Termin warten. Allerdings kann es sein, dass du die Theorie wiederholen musst. Beide Prüftermine dürfen nur weniger als ein Jahr auseinanderliegen. Deinen Sehtest für den Führerschein musst du normalerweise nicht wiederholen. Dasselbe gilt für den Erste-Hilfe-Kurs für den Führerschein.

Die Führerscheinprüfung: Diese Kosten kommen auf dich zu

Für die Führerscheinprüfung sind die Kosten abhängig davon, welche Klasse du fahren möchtest. Was kostet die praktische Führerscheinprüfung lässt sich daher nicht pauschal beantworten.

  • Für die Führerscheinklasse B lässt sich die Frage, was kostet die praktische Führerscheinprüfung jedoch beantworten: Die Kosten liegen derzeit bei rund 117 Euro.
  • Auch die Kosten für die theoretische Prüfung für die Klasse B lassen sich benennen: Sie betragen knapp 23 Euro.
  • Dazu kommen weitere Kosten für deine Führerscheinprüfung: Der Sehtest, der Erste-Hilfe-Kurs sowie die Kosten deiner Fahrschule.

Gut zu wissen: Du möchtest einen Mofaführerschein oder Lkw-Führerschein machen? Dann helfen dir unsere Artikel LKW-Führerschein: Kosten & Führerscheinklassen im Überblick und Der Mofa-Führerschein: Prüfung, Kosten und mehr weiter.

Exkurs: Die Führerscheinklassen im Überblick

Es gibt unzählige Führerscheinklassen, für die du eine Führerscheinprüfung ablegen kannst. Ob für die jeweilige Klasse eine Führerscheinprüfung mit Simulation infrage kommt, beantwortet dir die Fahrschule.

  • AM: Mit ihr kannst du leichte zweirädrige Kraftfahrzeuge und dreirädrige Kleinkrafträder fahren.
  • A1: Sie ist notwendig, wenn du Krafträder mit einer niedrigeren Motorleistung fahren möchtest.
  • A2: Diese Klasse ist ebenfalls für Krafträder, allerdings mit einer höheren Motorleistung.
  • A: Sie umfasst Krafträder mit hoher Leistung und dreirädrige Kraftfahrzeuge mit niedriger Leistung.
  • B: Diese Klasse ist notwendig, wenn du Fahrzeuge mit bis zu 750 Kilogramm Gesamtmasse fahren möchtest. Für den klassischen Pkw Führerschein benötigst du sie.
  • B197: Mit dieser Schlüsselzahl darfst du auch Fahrzeuge mit Schaltung fahren, obwohl du die Prüfung in einem Automatikauto abgelegt hast. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel Führerschein mit Automatik: Darf man Schaltung fahren?
  • BE: Sie ist für Fahrzeugkombinationen aus einem Anhänger und einem Zugfahrzeug der Klasse B erforderlich.
  • B96: Sie ist ebenfalls für Fahrzeugkombinationen gedacht, allerdings mit höherer Gesamtmasse.
  • C1: Kraftfahrzeuge mit sehr hoher Gesamtmasse benötigen diese Klasse.
  • C: Auch die Klasse C ist für das Führen von sehr schweren Kraftfahrzeugen notwendig.

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