Reifendruck prüfen: Wann und wie oft?

Von John Smith 15 Juni, 2022
4 minutes
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Wusstest du, dass du den Reifendruck deines Autos regelmäßig prüfen und gegebenenfalls anpassen musst? Wenn ja, gehörst du zu einer gut informierten Minderheit. Denn die meisten Autofahrer kommen dieser Verpflichtung viel zu selten nach und gehen damit unnötige Risiken ein. Im Folgenden erfährst du, was bei falscher Luftbefüllung von Pkw-Reifen passieren kann. Wir erklären dir ebenfalls, wie du vorgehen musst, um in Sachen Reifendruck immer auf der sicheren Seite zu sein.

Die Sicherheit beginnt bei der ersten Fahrt, und regelmäßiges Prüfen des Reifendrucks spielt dabei eine zentrale Rolle Unsere Autoversicherung erweitert den gewöhnlichen Schutz und bietet spezielle Deckungen, die sicherstellen, dass du stets gut unterwegs bist.

Gefährlich und teuer: Das passiert bei falschem Reifendruck

Wenn bei deinem Wagen der Reifenfülldruck zu niedrig oder zu hoch ist, kann das verheerende Konsequenzen haben. Bereits ab einem halben Bar Abweichung treten folgende technische Veränderungen auf:

Verlängerter Bremsweg

Bei zu wenig Luft im Reifen wölbt sich dessen Lauffläche nach innen und er berührt die Straße nur noch mit den Kanten. Dieser mangelnde Kontakt mit der Fahrbahn führt dazu, dass der Reifen die Bremskräfte nicht mehr vollständig übertragen kann. Der Bremsweg verlängert sich dadurch um mehrere Meter. Niedriger Reifendruck ist wirklich gefährlich und kann tödliche Unfälle zur Folge haben.

Manche Autofahrer beschließen, ihre Reifen lieber mit zu viel als zu wenig Luft zu befüllen. Doch auch davon raten wir dringend ab. Denn ein Überdruck in der Bereifung hat auch negative Auswirkungen: Wenn ein Autoreifen mit mehr als 0,3 Bar über den vom Hersteller empfohlenen Luftdruck befüllt wird, wölbt sich die Lauffläche nach außen. Damit hast du wieder das Problem, dass deine Reifen nicht genug Kontakt mit der Fahrbahn haben. Im Ernstfall könntest du also auch mit zu hohem Luftdruck in den Reifen nicht rechtzeitig bremsen und so einen schweren Unfall verursachen.

Ungenügende Traktion

Wenn bei falschem Luftdruck nicht die gesamte Lauffläche den Boden berührt, kann der Reifen die Beschleunigungskräfte des Motors nicht wie gewünscht übertragen. Dies kann dazu führen, dass deine Reifen beim Beschleunigen durchdrehen. Auch kann es bei nasser Fahrbahn leichter zu Aquaplaning kommen. Der fehlende Grip erschwert es dir ebenfalls, die Kontrolle über dein Auto zu behalten. So kannst du in Kurven oder bei einer Gefahrenbremsung ausbrechen oder ins Schleudern geraten und somit dich und andere in Lebensgefahr bringen.

Erhöhter Kraftstoffverbrauch

Bei zu wenig Luft erhöht sich der Rollwiderstand der Reifen. Schon wenn der Druck um 0,2 Bar abweicht, steigt der Spritverbrauch im Durchschnitt um bis zu fünf Prozent. Es lohnt es sich also auch für deinen Geldbeutel, den Reifendruck regelmäßig zu überprüfen.

Reifenverschleiß

Durch den ungleichmäßigen Kontakt mit der Fahrbahn bei inkorrekter Befüllung der Autoreifen, nutzen sich diese nicht gleichmäßig ab. Dadurch vermindert sich die Lebensdauer deiner Reifen erheblich und du musst sie früher für teures Geld ersetzen. Schlimmstenfalls kann die erhöhte Reibung sogar dazu führen, dass der Reifen überhitzt und mitten in der Fahrt platzt.

Reifendruck prüfen

Das ist der richtige Reifendruck

Bei einem Pkw liegt der optimale Reifenfülldruck für Sommer- und Winterreifen bei ungefähr 2,5 Bar. Dieser Idealwert variiert je nach Reifen- und Autohersteller sowie Ladung des Fahrzeugs. Um sicherzugehen, solltest du deswegen auf jeden Fall nachschauen, welche Druckmenge für deine Bereifung empfohlen wird. Diese Angaben findest du in der Betriebsanleitung und oft auch an anderen Stellen deines Autos: Schau zum Beispiel an der Innenseite deiner Tankdeckelklappe oder im Kofferraumdeckel nach. Außerdem kannst du die Reifendrucktabellen aller Hersteller online herunterladen.

Reifendruck prüfen: So geht’s richtig!

An fast jeder Tankstelle gibt es Anlagen, die du kostenlos zur Messung und Regulierung deines Reifendrucks verwenden darfst. Alternativ kannst du dir auch für wenig Geld im Baumarkt ein Reifenmessgerät kaufen. Miss den Reifendruck am kalten Reifen, also zu Beginn einer Fahrt. Ansonsten sind die Reifen warm und du misst einen verfälschten Druck. Checke jeweils alle vier Räder und bestenfalls auch das Reserverad.

Zur Messung schraubst du zuerst die Ventilkappe ab und setzt dann das Messgerät auf. Wenn das anfängliche Zischen direkt wieder aufhört, hast du das Gerät richtig angeschlossen. Nun kannst du den Füllstand auf der Anzeige ablesen und mithilfe der Regler nach oben oder unten anpassen. Im Anschluss entfernst du den Druckmesser und schraubst die Ventilkappe wieder an. Fertig!

Wann und wie oft du den Reifendruck prüfen solltest

Wie oft du den Fülldruck deiner Reifen überprüfen musst, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Berücksichtige dabei, dass die Ladung, die zurückgelegte Strecke und die Außentemperatur den Reifendruck beeinflussen. Wenn du zum Beispiel voll beladen in den Urlaub fährst, solltest du unbedingt vor der Reise den Druck kontrollieren und anpassen.

Ansonsten gilt: Kontrolliere den Reifendruck deines Autos alle 14 Tage, um sicher unterwegs zu sein!

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Bildnachweise: Headerbild ©AdobeStock_55594250_Peter Atkins

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