Große Inspektion 

By Julia Schäfer June 5, 2023
4 minutes

Wenn du Auto – oder auch Motorrad – fährst, dann dürfte dir der Begriff „Inspektion“ nicht ganz fremd sein. Aber hast du dich eigentlich schon einmal gefragt, was bei einer großen Inspektion alles gemacht wird? Oder bist du unsicher, in welchem Zeitraum die Termine fällig sind? Was passiert, wenn du eine Inspektion auslässt? In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige zur großen Inspektion beim Auto. Wir klären den Unterschied zwischen großer und kleiner Inspektion und zeigen dir, welche Punkte auf deiner Checkliste nicht fehlen dürfen. Alles, was du dazu wissen musst, erfährst du im Folgenden.

Wann muss das Auto zur Inspektion?

Wann ist es wieder Zeit, deinen Wagen zur Inspektion zu bringen? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Denn die Wartungsintervalle sind im Normalfall von den Fahrzeugherstellern individuell festgelegt.

Generell wird jedoch empfohlen, spätestens alle zwei Jahre oder nach 30.000 gefahrenen Kilometern eine Inspektion durchzuführen. Einige Hersteller raten sogar zu jährlichen Wartungen oder bereits nach 15.000 Kilometern.

Um herauszufinden, wann die nächste Inspektion für dein Auto fällig ist, ist es ratsam, einen Blick in dein Fahrzeughandbuch werfen. Darin findest du die wichtigsten Infos zu diesem Thema.

Moderne Autos verfügen zudem über Sensoren, die den Zustand der Bauteile überwachen und den Kilometerstand regelmäßig prüfen. Eine eingebaute Leuchte am Armaturenbereich deines Autos weist auf die  anstehende Inspektion hin. Einige Modelle zeigen auch einen rückwärts laufenden Kilometerstand. Ist der auf 0, wird es höchste Zeit für eine Inspektion.

Neben den regulären Inspektionen gibt es auch weitere Wartungsarbeiten, die in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden sollten, um ein kaputtes Auto zu vermeiden.

Dazu gehören unter anderem der Zahnriemenwechsel, das Drosselklappe reinigen und das Stoßdämpfer wechseln.

Hierfür kannst du am besten eine Partnerwerkstatt oder eine freie Autowerkstatt aufsuchen, um sicherzustellen, dass dein „Schätzchen“ in besten Händen ist.

Obwohl nicht alle Verkehrsteilnehmer ihren Pflichten nachkommen, kannst du beruhigt sein, wenn du regelmäßig dein Auto zur Inspektion bringst. Unsere Autoversicherung bietet optimalen Schutz für den Fall, dass andere Fahrende diese Verantwortung vernachlässigen, und sorgt dafür, dass du bei einem Unfall keine zusätzlichen Sorgen haben musst.

 

Was ist der Unterschied zwischen der großen und der kleinen Inspektion?

Die kleine und die große Inspektion wechseln sich in regelmäßigen Intervallen ab. Beide „Untersuchungen“ unterscheiden sich also sowohl im Intervall als auch bei den Checks, die durchgeführt werden.

So wird in der Werkstatt bei der kleinen Inspektion zum Beispiel nach geringeren Mängeln geschaut. Sind notwendige Reparaturen durchzuführen, wirst du darauf hingewiesen.

Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf:

  • Ölstand
  • Verschleißteile wie Bremsen, Kühlwasser, Scheibenwischer und Reifen.

Bei der großen Inspektion hingegen ist die Checkliste wesentlich länger und umfangreicher. Das ist auch der Grund, warum sie seltener stattfindet. Ein Online-Tool mit zirka 30 bis 40 Einzelpunkten zeigt der Fachkraft in der Werkstatt an, was alles abgehakt werden muss.

2. Motor

Zunächst gibt es eine gründliche Sichtprüfung des Motors, des Getriebes und der Kupplung.

Im Anschluss wird die Abgasanlage überprüft, um sicherzustellen, dass alle Leitungen dicht sind. Der Zustand von Keil- und Zahnriemen sowie Glüh- und Zündkerzen wird ebenfalls festgestellt.

3. Bremsen

Die Werkstatt prüft die Bremsleistung deines Fahrzeugs, um ein sicheres Fahren zu gewährleisten. Hierbei sichten die Werkstattmitarbeiter*innen die Bremsleitungen und überprüfen den Verschleißzustand der Bremsbeläge und Bremsschläuche.

4. Lenksystem

Um eine möglichst präzise Fahrt zu ermöglichen, wird bei der großen Inspektion auch das Lenksystem überprüft. Hierbei wird sichergestellt, dass das Lenkrad, das Lenkgetriebe sowie die -gestänge und -hebel in gewünschter Weise zusammenarbeiten. Gecheckt wird dann auch noch, ob die Bewegungen des ganzen Systems auch korrekt auf die Vorderräder übertragen werden.

5. Reifen

Hier wird nachgeschaut, ob die Reifen beispielsweise Schäden wie Risse oder Beulen aufweisen. Auch Profiltiefe und Reifendruck werden überprüft. Die Prüfung umfasst übrigens auch das Reserverad!

6. Flüssigkeiten

In der Werkstatt überprüfen die Fachkräfte, ob die Füllstände für sämtliche Flüssigkeiten im Wagen ausreichend vorhanden sind. Es wird also nachgesehen, ob noch genügend Motoröl und -kühlmittel, Scheibenwischwasser, Servo- beziehungsweise Hydrauliköl, Bremsflüssigkeit und Getriebeöl vorhanden ist.

Große Inspektion: Was wird gemacht?

Der Monteur oder die Monteurin prüft bei der großen Inspektion alle Verschleißteile deines Autos ganz genau. Bei Bedarf werden defekte Teile dann auch ausgetauscht.

Was genau gecheckt wird, richtet sich auch nach den Herstellerangaben deines Fahrzeugs. In der Regel umfasst die große Inspektion folgende Überprüfungen:

1. Elektronik

Im Rahmen der großen Inspektion wird in der Werkstatt die vollständige Beleuchtungsanlage deines Fahrzeugs auf Herz und Nieren geprüft. Hierbei wird sichergestellt, dass alle wichtigen Anzeigen im Fahrzeugcockpit funktionieren. Die Bordelektronik wird durch ein Diagnosegerät ausgelesen.

Gleichzeitig wird auch der Zustand der Batterie überprüft und eine Sichtprüfung an den elektrischen Leitungen durchgeführt. Die Funktionsfähigkeit von Sicherheitsgurten und Airbags wird getestet, um die Sicherheit während der Fahrt zu gewährleisten.

Große Inspektion: Mit diesen Kosten musst du rechnen

So ganz exakt lässt sich im Voraus nicht feststellen wie viel eine Inspektion an deinem Auto am Ende kosten wird. Es gibt viele Faktoren, die den Gesamtpreis beeinflussen.

Dazu gehören unter anderem:

  • Wahl der Werkstatt: Vertragswerkstätten sind in der Regel teurer als zum Beispiel freie Werkstätten. Dafür aber bieten sie den Vorteil, dass der Nachweis über die durchgeführte Inspektion einfacher gegenüber dem Hersteller erbracht werden kann.
  • Notwendige Reparaturen: Die Kosten für die große Inspektion hängen davon ab, wie viele Teile ausgetauscht werden müssen. Die Werkstatt muss jedoch zunächst deine Zustimmung einholen, bevor Änderungen oder Austausch durchgeführt werden. Einfach so drauflos reparieren darf sie also nicht. Ausnahme: Es handelt sich um sicherheitsrelevante Bauteile. Diese dürfen vom Kfz-Mechaniker oder der Mechanikerin auch eigenmächtig ausgetauscht werden.
  • Arbeitsaufwand: Je mehr an deinem Fahrzeug repariert werden muss, desto höher ist der Arbeitsaufwand durch die Mitarbeiter der Werkstatt. Klar, desto höher sind dann auch die Kosten für die aufgewendete Arbeitskraft.

Mach dir keine Gedanken über hohe Werkstattkosten! Unsere Reparaturkostenversicherung ist deine finanzielle Unterstützung, damit du dich ganz auf deine Straßensicherheit konzentrieren kannst.

Es empfiehlt sich auf alle Fälle, vor der Inspektion einen Kostenvoranschlag von der Werkstatt einzuholen. Die angegebenen Inspektionskosten dürfen in der Regel nicht um mehr als 20 Prozent überschritten werden.

Doch auch hier gibt es wieder eine Ausnahme: Hat die Werkstatt dich nach einer ersten Sichtprüfung auf erhebliche Mehrkosten hingewiesen, kann sie entsprechend vom Kostenvoranschlag abweichen. Vorausgesetzt natürlich, du hast zugestimmt.

Tipp: Einige Anbieter bieten auch Festpreise an.

In einigen Fällen kann es sich auch lohnen, eine freiwillige Inspektion durchführen zu lassen.  Vor allem dann, wenn der nächste TÜV-Check ansteht. Denn werden erst bei der Hauptuntersuchung Mängel festgestellt, kann das am Ende teurer für dich werden als die Reparaturen bei einer „Zwischendurch-Inspektion“.

Bildnachweis:
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