Gehörschutz beim Motorradfahren: Darum ist er so wichtig

By Julia Schäfer March 10, 2023
4 minutes

Gehörschutz beim Motorradfahren: Darum ist er so wichtig

Die Lärmbelastung beim Motorradfahren unterschätzen viele. Diese akustischen Belastungen führen nicht selten zu Langzeitschäden deines Gehörs. Aus diesem Grund solltest du unter deinem Helm immer einen Gehörschutz tragen.

Folgen akustischer Belastungen beim Motorrad

Verkehrslärm kann sich negativ auf deine Gesundheit auswirken. Vor allem als Motorrad- und Rollerfahrer bist du einem hohen Lärmpegel ausgesetzt:

  • Betriebsgeräusche des Motors
  • Kontakt der Reifen auf der Fahrbahn
  • Vorbeistreichen des Fahrtwinds

Die Intensität der Geräusche hängt von einigen Faktoren ab. Die Art der Ausrüstung und die Motorradschutzkleidung können Geräuschbelastungen mindern. Da die Folgen des Lärms in den meisten Fällen erst nach einiger Zeit spürbar sind, unterschätzen sie viele. Durch den Stress, der durch den Lärm entsteht, kannst du dich weniger gut konzentrieren und die Unfallgefahr nimmt zu. Nicht immer merkst du, dass deine Konzentration durch den Lärm reduziert ist. Auch langfristige Schädigungen des Gehörs machen sich oft erst später bemerkbar.

Welcher Gehörschutz beim Motorrad eignet sich?

Wenn du auf der Suche nach einem passenden Gehörschutz bist, solltest du einige Dinge beachten. Die Straßenverkehrsordnung verpflichtet alle Fahrzeuglenkenden, die Aufmerksamkeit für die Umwelt nicht zu beeinträchtigen. Aus diesem Grund solltest du einen Gehörschutz wählen, der dir die Möglichkeit gibt, wichtige akustische Signale wahrzunehmen. Hier eignen sich vor allem zwei Varianten:

  • Gehörschutzstöpsel aus Schaumstoff
  • Individuell angepasste Otoplastiken

Gehörschutzstöpsel aus Schaumstoff rollst du vor dem Einsetzen zusammen. Nach dem Einführen in den Gehörgang dehnen sie sich wieder aus und schützen so dein Gehör. Sie sind günstig und einfach nutzbar. 

Der Begriff Otoplastik kommt von den griechischen Wörtern „Oto“ (Ohr) und „Plastik“ (Form). Diesen Gehörschutz lässt du individuell an dein Ohr anpassen. Diese Art des Gehörschutzes ist teurer und aufwendiger. Der Aufwand lohnt sich aber, wenn du viel mit deinem Motorrad oder Roller unterwegs bist. Es gibt Otoplastiken aus Silikon und Acrylat. In den meisten Fällen ist Silikon die bessere Wahl, weil es weicher und damit anpassbarer ist. Die Otoplastiken solltest du nach der Anpassung auf Dichtigkeit prüfen lassen. Diese Prüfung solltest du alle zwei bis drei Jahre wiederholen.

Ist ein Gehörschutz beim Motorradfahren Pflicht?

Die Gesetzeslage sieht keine allgemeine Pflicht zum Tragen eines Gehörschutzes beim Motorradfahren vor. Als Fahrzeugführender bist du sogar dazu verpflichtet, für eine unbeeinträchtigte Wahrnehmung zu sorgen. Du musst immer in der Lage sein, alle wichtigen Geräusche und Signale zu bemerken.

Zum Motorradfahren eignet sich also nicht jeder beliebige Gehörschutz. Du musst darauf achten, dass die höheren Frequenzbereiche wahrnehmbar bleiben. Vor allem Hupen und Martinshörner liegen in dem fraglichen Frequenzbereich. Schränkst du dein Gehör stark ein, ist das ein ordnungswidriges Verhalten.

Reinigung & Hygiene eines Ohrenschutzes

Die Reinigung und Pflege deines Ohrenschutzes sind für den Gebrauch wichtig. Nicht ordnungsgemäß gepflegte Produkte können unhygienisch sein oder nicht richtig funktionieren. Die meisten Varianten kannst du ganz einfach mit Wasser und Seife reinigen. Du solltest aber immer die Angaben der Hersteller beachten. Einige Produkte sind nur für den einmaligen Gebrauch gedacht. Bei guter Pflege kannst du sie aber trotzdem mehrmals benutzen. Achte darauf, ob die Wirkung nachlässt. Dann solltest du deinen Ohrenschutz austauschen.

Auch die Ohren solltest du regelmäßig reinigen. Das regelmäßige Tragen eines Gehörschutzes kann einen Ohrenschmalzpfropf verursachen, der das Gehör einschränkt. Diesen kannst du von einem HNO-Arzt entfernen lassen. Mit speziellen Mitteln kannst du deine Ohren einfach sauber halten. Benutze keine Wattestäbchen. Diese können das Ohrenschmalz nur weiter in den Gehörgang schieben.

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