Fähre fahren: So gelingt die Schifffahrt mit dem Auto

Von Julia Schäfer 3 Mai, 2023
5 Minuten

Dich zieht es nach Skandinavien, England oder eine Insel im Mittelmeer? Deinen Wagen jedoch möchtest du nicht zurücklassen? Dann nimm ihn mit! Grundsätzlich hast du hierfür zwei Möglichkeiten. Liegt dein Reiseziel auf dem Festland, haben wir die Vorteile, Kosten und Reisetipps zum Autozug für dich zusammengestellt.

Zum Übersetzen auf eine Insel kannst du eine Autofähre nutzen. Fähren bieten dir viele Vorteile. Du bleibst im Urlaubsland flexibel, hast keine Gepäckbeschränkungen und kannst die Überfahrt in Ruhe genießen. Selbst ein Wohnmobil kannst du (meistens) mitnehmen. Damit wären wir allerdings auch schon beim nächsten Punkt. Denn einfach so losfahren und am Hafen auf eine Fähre hoffen, solltest du nicht. Planen ist die Devise. Unabhängig davon, ob du eine Fähre nach Korsika nehmen oder mit dem Auto nach England fahren möchtest. Bei uns erfährst du, was du für einen rundum reibungslosen Urlaub mit der Autofähre beachten solltest.

Reise planen und Fähre buchen: Vorbereitung für die Fahrt mit der Autofähre

Planst du eine Reise mit deinem Wagen auf eine Insel, erkundige dich zunächst nach den bestehenden Fährverbindungen. Ihre Fahrzeiten hängen in der Regel von der Jahreszeit ab. Auch das Übersetzen mit einem Wohnmobil ist oft nur in der Hochsaison möglich. Achte hier auf das zulässige Gesamtgewicht.

Überfahrt buchen: Worauf solltest du achten?

Besteht die gewünschte Fährverbindung, geht es an die Buchung. Nicht jede Reederei verlangt eine Reservierung. Vor allem auf wenig nachgefragten Strecken oder außerhalb der Saison ist sie oft nicht nötig. Du bist wahrscheinlich jedoch entspannter, wenn du deinen  Platz schon sicher hast. Einzig die Zeit musst du damit schon festlegen.

Hast du den Stellplatz auf der Autofähre für deinen Wagen gebucht, denke an dich. Du kannst die Überfahrt in einer Kabine verbringen oder dich ohne eigenen Rückzugsort auf dem Schiff aufhalten. Bei Nachtfahrten oder Reisen mit Kindern lohnt sich das Bett gegenüber einem Ruhesessel. Denn diese Sessel sind die Alternative zu einer Kabine, sodass du nicht die ganze Zeit an der Reling stehen musst. Im Auto kannst du aus Sicherheitsgründen nicht sitzen bleiben – selbst bei kurzen Überfahrten.

Tipps: Schau bei den Kabinen-Angeboten genau hin. Für einen Meerblick zahlst du normalerweise etwas mehr als für Innenkabinen. Außerdem steigen die Preise grundsätzlich, je kurzfristiger du buchst. Muss der Anreisetag unbedingt auf ein teures Wochenende fallen? Vergleiche auch alle Anbieter – vielleicht fährt ein anderes Schiff einen günstigeren Hafen an, der günstiger ist.

Dass du nicht im Auto sitzen bleiben darfst, gilt übrigens auch für Wohnwagen. Auf manchen Fähren kannst du einen Campingwagen mitnehmen. Die Kosten für Wohnmobile liegen zumeist über denen für Pkw. Denn auf den engen Parkdecks von Autofähren zählt jeder Zentimeter – und kostet entsprechend. Schummeln solltest du allerdings nicht: Im schlimmsten Fall wirst du dann nämlich nicht mitgenommen.

Übrigens: Für einen gelungenen Wohnmobil-Urlaub haben wir einen Beitrag zur Grundausstattung für Wohnmobile für dich zusammengestellt.

Hast du hinsichtlich der Autofähre deine Vorbereitungen getroffen, wirf noch einen Blick auf die erforderlichen Dokumente. Überquerst du Ländergrenzen, erkundige dich nach den gültigen Einreisebestimmungen. So wie sich Reisende auf Grenzkontrollen in Deutschland vorbereiten müssen, solltest auch du dich über dein Urlaubsziel erkundigen. Alle wichtigen Infos findest du online beim Auswärtigen Amt. Hier erfährst du auch, wie lange dein Ausweisdokument noch gültig sein muss. Denn vielleicht muss du schon vor und nicht erst nach Ablauf deinen Reisepass erneuern und erneut beantragen. Selbst Kinder benötigen zumeist einen eigenen Pass. Bei uns erfährst du, wie du diesen Reisepass beantragen kannst und auch alle sonstigen Infos zum ersten Reisepass.

Schließlich wäre da noch dein Wagen. Deshalb nimmst du ja die Fähre! Auch wenn man den Teufel nicht an die Wand malen sollte – ein ausreichender Auslandsschadenschutz ist wichtig. Erkundige dich nach dem Geltungsbereich deiner Kfz-Versicherung.

Für wertvolle Gegenstände oder Ausrüstungen, die du auf einer Fähre mitführst, bietet eine Gegenstandsversicherung zusätzlichen Schutz. Und wenn dein Auto während der Fährüberfahrt Schäden erleidet, kommt unsere Reparaturkostenversicherung für mögliche Kosten auf.

Mit dem Auto aufs Schiff: Einchecken auf der Fähre

Du hast deine Arbeit im Vorfeld getan, nun ist der große Tag gekommen. Damit auch hier alles reibungslos abläuft, haben wir weitere Tipps für dich.

Check-in-Zeiten beachten

Zunächst: Die beste Fährverbindung hilft nichts, wenn du zu spät am Hafen ankommst. Auf deiner Buchungsbestätigung steht, wann du am Fährhafen sein musst. Erkundige dich auch nach möglichen Baustellen auf der Autobahn und fahre unbedingt rechtzeitig los. An der Fähre musst du dich eventuell in eine Warteschlange einreihen. Bringe also Geduld mit!

Ein- und Ausparken

Ist die Reihe an dir, fahre vorsichtig auf das Parkdeck. Das Personal auf der Fähre weist dir deinen Platz zu. Er ist in der Regel knapp bemessen: Klappe am besten deine Außenspiegel ein. Schließe für einen Wohnwagen eine Campingversicherung  ab und drehe das Gas aus. Fährst du klimafreundlich, kannst du eventuell sogar dein E-Auto auf der Fähre laden. Oder du wartest, bis du eine Station auf der Insel findest. Damit es auch funktioniert, lade dein Elektroauto auf jeden Fall richtig.

Tipp: Autofähren können groß sein. Merke dir deinen Stellplatz, um dein Auto schnell wiederzufinden!

Tasche richtig packen: Snacks, Dokumente und Co.

Während der Überfahrt darfst du nicht in deinem Auto sitzen bleiben und auch nicht immer auf das Parkdeck. Nimm daher eine Tasche mit Wertsachen, wichtigen Papieren und deinem Smartphone mit an Deck oder in die Kabine. Mit einem guten Buch und ein paar Snacks kannst du die Fahrt doppelt genießen. Für Kinder solltest du unbedingt Spielzeug einpacken.

Tipps für lange Autofahrten haben wir auch für dich zusammengestellt.

Ablauf der Fährfahrt

Bei kurzen Überfahrten musst du nichts weiter beachten. Auf großen Fähren gibt es im Normalfall Restaurants und Unterhaltungsprogramme. Verbringst du Stunden auf einem Schiff ohne Entertainment? Dann suche dir bei schönem Wetter einen Liegestuhl oder setze dich bei Regen in den Fernsehraum. Oder du liest das Buch, das du dir eingepackt hast. Dein Smartphone mag nicht viel weiterhelfen: WLAN ist die Ausnahme beim Fähre fahren.

Was tun bei Reiseübelkeit?

Rechne unbedingt mit Wellengang. Bist du nicht seefest, helfen Reisetabletten oder spezielle Kaugummis gegen Übelkeit. Allerdings wirst du von ihnen in der Regel schnell müde. Nimm sie also nicht zu spät ein, wenn du nach der Ankunft noch eine lange Autofahrt geplant hast. Als Alternative kannst du es mit Akupressurbändern versuchen. Auch frische Luft hilft – und wenig essen!

Ankunft am Reiseziel

Begib dich nach dem Anlegen und der Lautsprecheraufforderung unverzüglich zum Fahrzeugdeck. Hake dort deine Liste ab:

  1. Setz dich zügig in deinen Wagen. Taschen umpacken kannst du später noch.
  2. Stell dein Navigationsgerät auf deinen Zielort ein. Bei Stop-and-go in der Schlange hast du dafür keine Zeit mehr.
  3. Richte dich nach den Anweisungen des Fährpersonals. Möglicherweise musst du rückwärtsfahren.
  4. Stoppe bei einer möglichen Passkontrolle. Plane hierfür eine Wartezeit ein.
  5. Im öffentlichen Straßenverkehr angekommen, kannst du nun beispielsweise zu deinem Hotel fahren oder kurz anhalten, um das Gas in deinem Wohnmobil wieder aufzudrehen.

Mit dem Auto ans Meer: beliebte Fährverbindungen in Europa

Eigentlich hast du diesen Artikel aus Neugier gelesen. Doch nun hast du Lust bekommen, deinen nächsten Urlaub zu buchen? Dann haben wir noch ein paar abschließende Tipps für dich: die beliebtesten Fährverbindungen ans Mittelmeer bzw. Fährverbindungen in Europa! Zu ihnen zählen:

  • von Marseille nach Mallorca
  • von Genua nach Sardinien
  • von Calais nach Dover
  • von Amsterdam nach Newcastle und weiter nach Schottland

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