Altöl entsorgen: So machst du es richtig 

Von Julia Schäfer 11 Mai, 2023
4 minutes

Nach etwa 30.000 bis 50.000 Kilometern braucht dein Auto frisches Öl und du solltest das Altöl entsorgen. Hast du keine Werkstattbindung, kannst du für den Ölwechsel auch jede freie Werkstatt damit beauftragen. Oder du gibst deinem Wagen zu Hause in der Garage frisches Schmiermittel. Dann aber musst du dich auch um die Entsorgung des Altöls kümmern. Wir sagen dir, wie du es richtig machst.

Kennst du bei deinem Fahrzeug die Wartungsintervalle?

Altöl entsorgen: Annahmestellen und Kosten

Dass du dein Altöl auf keinen Fall im Hausmüll, im Abfluss oder irgendwo im Wald oder auf einer Wiese entsorgen darfst, ist klar. Denn hat das Schmier- oder Kühlmittel seinen Dienst getan, ist es verschmutzt und seine chemischen Eigenschaften haben sich stark verändert. Ja, es ist sogar giftig. Und zwar so stark, dass schon ein einziger Liter Altöl eine Million Liter Trinkwasser verschmutzen kann.

Besser ist es also, das Altöl fachgerecht zu entsorgen.

  • Haushaltsübliche Mengen von ein paar Litern kannst du im Handel abgeben, der auch Motoröl verkauft. Fachmärkte und auch Baumärkte sind verpflichtet, das Altöl anzunehmen und zu entsorgen, wenn du das Öl auch dort gekauft hattest und noch einen Kassenbon vorzeigen kannst. Anderenfalls kann es sein, dass der Händler für die Entsorgung einen Obolus von 5 bis 15 Euro pro Liter von dir verlangt.
  • Hast du dein Motoröl in einem Onlineshop gekauft, kannst du es per Post wieder an den Verkäufer zurückschicken. Aber Vorsicht: Denn Altöl gilt als Gefahrgut. Dementsprechend kompliziert und teuer ist die Rücksendung.
  • Auch bei einer Selbsthilfewerkstatt wirst du dein Altöl eventuell los.
  • Sicherer und günstiger kommst du weg, wenn du dein Altöl ganz einfach zum Wertstoffhof oder zur Sondermüllsammlung in deiner Stadt bringst. Erkundige dich vorher, wie viel Öl du da abgeben darfst. Manche Gemeinden beschränken die kostenlose Annahme, sodass du je nachdem zwischen fünf und höchstens 20 Liter abgeben darfst. Alles darüber hinaus musst du mit etwa ein bis drei Euro pro Liter bezahlen.
  • Spezialisierte Altöl-Entsorgungsfirmen holen dein Altöl sogar bei dir zu Hause ab. Natürlich gegen eine Gebühr.
  • Solltest du, woher auch immer, extrem große Mengen Altöl haben (ungefähr 1.000 Liter), kannst du es eventuell sogar bei Spezialfirmen übers Internet verkaufen.
  • Musst du dein Altöl entsorgen, transportierst du es korrekterweise in dicht verschließenden Behältern wie etwa Flaschen, verschließbaren Dosen oder Kanistern.

Achtung: Auch die Behälter, in denen das Öl transportiert und vorübergehend aufbewahrt wurde, musst du fachgerecht entsorgen lassen. Gleiches gilt für Lappen, mit denen das Öl aufgewischt wurde, Ölkannen und alles andere, das mit dem Schmiermittel in Berührung gekommen ist.

Tipp: Bei einem Hybridauto ist ein regelmäßiger Ölwechsel besonders wichtig. Beim Elektroauto hingegen musst du dir ums Motoröl überhaupt keine Gedanken machen.

Die ordnungsgemäße Entsorgung von Altöl und den dazugehörigen Behältern ist nicht nur wichtig für die Umwelt, sondern auch für die langfristige Gesundheit deines Fahrzeugs. Besonders bei einem Hybridauto spielt der regelmäßige Ölwechsel eine entscheidende Rolle. Es ist jedoch nicht unüblich, dass bei solchen Prozessen Fehler auftreten, sei es durch falsches Öl oder andere Missgeschicke.

Um für unerwartete Schäden abgesichert zu sein, ist eine professionelle Reparaturkostenversicherung unverzichtbar. Informiere dich über die besten Optionen, um dein Fahrzeug umfassend zu schützen.

So schonst du die Umwelt

Altöl kann und sollte natürlich immer recycelt werden. Dafür aber muss es unbedingt sortenrein sein, darf also nicht mit anderen Ölen, Lösungsmitteln oder anderen Fremdstoffen kontaminiert sein. Passend dazu haben wir den Beitrag Reservekanister im Auto für dich.

Idealerweise wechselt du das Öl in deinem Auto oder Motorrad auch nur dann, wenn es nötig ist. Die meisten Fahrzeuge schaffen locker 30.000 Kilometer oder mehr bis zum Ölwechsel. Im Zweifel erkundigst du dich am besten bei einer Partnerwerkstatt, wie es bei deinem Modell aussieht.

Wusstest du übrigens schon, dass es nicht unbedingt das klassische Schmieröl sein muss, das deinem Motor guttut? Es gibt mittlerweile zahlreiche Alternativen auf dem Markt, die aus Pflanzen hergestellt werden und biologisch abbaubar sind. Auch hier fragst du aber besser mal bei einer Werkstatt nach, die sich damit auskennt.

Achtung: Diese Strafen drohen bei falscher Altölentsorgung

Ist dir das alles zu kompliziert und du denkst, du kannst dein Altöl ganz einfach in den nächsten Gully kippen, musst du dich auf saftige Strafen gefasst machen.

  • Das Einleiten von Mineralöl in oberirdische Gewässer kann bis zu 50.000 Euro kosten.
  • Wer Altöl ins Grundwasser einleitet, wird je nach Bundesland mit einem Bußgeld von bis zu 100.000 Euro bestraft.
  • Auch das Lagern von Altöl oder eine Vermischung mit anderen Ölsorten kann teuer werden. Dafür fallen je nach Bundesland zwischen 25 Euro und 25.000 Euro Strafe an.

Du weißt nicht, an welche Werkstatt du dich melden kannst oder sollst? Wir zeigen dir, woran du eine gute Kfz-Werkstatt erkennst.

headerbild:© @AdobeStock_512119877;DedMityay

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